Köln Sparprogramm sorgt für Gewinnsprung bei Lanxess

Köln · Matthias Zachert führt den angeschlagenen Kautschuk-Konzern Lanxess aus der Krise. Im ersten Quartal stieg der Gewinn (vor Zinsen, Steuern, Abschreibung) um zwölf Prozent auf 230 Millionen Euro, wie der Dax-Konzern gestern mitteilte - und erhöhte seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr. "Wir sind auf gutem Weg", sagte Zachert. Lanxess profitiert vom schwachen Euro und der Senkung der Ölpreise, die seine Rohstoffe billig halten. "Die Erholung wird aber zunehmend auch von unseren Maßnahmen zur Neuausrichtung getragen", so der Konzern-Chef.

Lanxess hatte 2014 ein Sparprogramm aufgelegt. 1000 Arbeitsplätze in der von Zacherts Vorgänger Axel Heitmann aufgeblähten Verwaltung wurden gestrichen, davon 500 in Deutschland. Auf betriebsbedingte Kündigungen konnte verzichtet werden. Jedoch schließt Lanxess das traditionsreiche Werk in Marl. Hier war schon in den 30er Jahren Buna, synthetischer Kautschuk, hergestellt worden.

Lanxess ist zwar Weltmarktführer in dem Geschäft, hat sich aber zu einseitig auf Kautschuk ausgerichtet und leidet unter den (selbst mitverursachten) Überkapazitäten. Derzeit sucht der Kölner Konzern daher einen Partner, wenn nicht Käufer, für das Kautschuk-Geschäft. Gespräche mit ausländischen Interessenten laufen. Bis Jahresende soll entschieden werden.

Die Lanxess-Aktie legte gestern um zwei Prozent zu. Seit Jahresanfang ist sie um 25 Prozent gestiegen. Damit sinkt auch das Risiko, dass Lanxess aus der ersten Börsenliga wieder absteigen muss.

(anh)
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