Dinslaken/Voerde/Hünxe Sparkasse Dinslaken in Not

Dinslaken/Voerde/Hünxe · Das Institut hofft auf eine 35-Millionen-Euro-Spritze seiner Gewährträger.

Die Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe ist nach einem Millionenverlust in Not und hofft auf Hilfe ihrer Gewährträger. Wie Vorstand Rolf Wagner gestern bekannt gab, beträgt das Minus nach vorläufigen Zahlen sieben bis neun Millionen Euro. Für die Gewährträger-Kommunen Dinslaken, Voerde und Hünxe, die selbst mit erheblichen Finanzproblemen kämpfen, hat die Not der Sparkasse schwerwiegende Folgen. Sie sollen mindestens 35 Millionen Euro Kapital nachschießen.

Grund für die Finanzprobleme der Sparkasse sind im Wesentlichen hohe Abschreibungen und Wertberichtigungen aus dem Kreditgeschäft, die schon in den vergangenen Jahren dazu geführt haben, dass das Institut die Rücklagen in Anspruch nehmen musste. Folge: Das Eigenkapital ist so geschmolzen, dass die Sparkasse mit Blick auf die bis 2019 steigenden Eigenkapitalanforderungen dringend auf eine Finanzspritze angewiesen ist. Dabei unterliegen zwei der drei Gewährträger, nämlich Voerde und Hünxe, bereits der Haushaltssicherung.

Da die Kommunen die erforderlichen Beträge also nur schwerlich allein stemmen könnten, ist die Beteiligung eines weiteren Trägers - des Kreises Wesel - im Gespräch. Der bestätigte gestern, dass entsprechende Signale aus den drei Kommunen eingegangen seien. Es gebe aber noch viele offene Fragen, die vor einer Entscheidung über den Einstieg des Kreises geklärt werden müssten.

Die Unternehmensführung und der Verwaltungsrat wollen die Selbstständigkeit der Sparkasse erhalten. Allerdings will der Vorstand für den Fall, dass der Versuch, Kapital bei den Gewährträgerkommunen einzusammeln, scheitern sollte, auch eine andere Lösung nicht ausschließen - die Fusion mit einer anderen Sparkasse. Zu dem Thema gebe es allerdings keine konkrete Beschlusslage, hieß es.

(RP)
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