Zahl noch knapp unter drei Millionen Sommerflaute sorgt für steigende Arbeitslosenzahlen

Nürnberg · Alle Jahre wieder: Die Sommerflaute mit Werksferien in vielen Unternehmen hat die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nach Experteneinschätzung im Juli wieder leicht steigen lassen.

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Foto: ddp

Insgesamt seien 2,93 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit gewesen; rund 65.000 mehr als im Juni und rund 55.000 mehr als vor einem Jahr, berichteten Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa. Die Fachleute berufen sich dabei auf eigene Berechnungen. Die offizielle Arbeitslosenzahl will die Bundesagentur für Arbeit (BA) am heutigen Mittwoch in Nürnberg bekanntgeben.

"Die meisten Bundesländer haben jetzt schon Sommerferien, so dass wir einen spürbaren Anstieg haben im Vergleich zu den Vormonaten, in denen sich die Frühjahrsbelebung hingezogen hat", erläuterte etwa Alexander Koch von der HypoVereinsbank. Der Grund: Viele Betriebe verschieben geplante Einstellungen auf die Zeit nach der Sommerpause.
Von der Konjunktur kommen dagegen weiterhin wenig Impulse; dazu sei das Wirtschaftswachstum noch zu gering.

Die Bundesagentur verzeichnet dennoch erste Lichtblicke. So scheine die Talfahrt bei der Arbeitskräftenachfrage vorerst gestoppt. Zum zweiten Mal in Folge hätten Unternehmen wieder mehr freie Stellen gemeldet. Der monatlich ermittelte Stellenindex der BA (BA-X) sei im Juli um zwei Punkte auf 149 Zähler gestiegen, berichtete die BA am Dienstag. "Es scheint, dass sich der Rückgang der Kräftenachfrage vorerst nicht mehr fortsetzt, sondern sich die Nachfrage auf einem etwas niedrigeren - aber noch immer ansehnlichen - Niveau stabilisiert."

Für die kommenden drei Monate erwarten die Volkswirte genauso wie das Münchner Ifo-Institut eine Stagnation auf dem Arbeitsmarkt. Die Münchner Konjunkturforscher berufen sich dabei auf eine Umfrage unter 9500 Firmen im verarbeitenden Gewerbe. Von einer größeren Beschäftigungsdynamik könne im Moment weiterhin nicht ausgegangen werden.

(dpa)
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