Folgen der Corona-Krise Die Globalisierung frisst ihre Kinder – vorerst

Düsseldorf · Die Corona-Krise wird Wirtschaften und Arbeiten dauerhaft verändern. Die Globalisierung wird sie aber nicht rückgängig machen.

So wirkt sich Corona langfristig auf die Wirtschaft aus
Foto: dpa/Christian Charisius

Einer muss schuld sein. So war es schon immer, wenn eine Epidemie die Welt in Atem hielt. Als im 19. Jahrhundert eine Cholera-Epidemie Europa heimsuchte, wurden Menschen auf offener Straße umgebracht, weil man sie gerüchteweise für Verursacher hielt – so berichtete es jedenfalls Heinrich Heine aus Paris. Heute steht die Globalisierung am Pranger. Wäre die Welt nicht zum Dorf geworden, wäre Corona womöglich ein auf China begrenztes Problem geblieben. Und würden wir produzieren, wie noch vor 50 Jahren, als China ein Schwellenland und nicht die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt war, wären die Folgen für die Weltwirtschaft auch ganz andere. Die Globalisierung, so scheint es, frisst ihre Kinder.