Viele Kunden, wenig Umsatz So lief der Black Friday für Händler in NRW

Düsseldorf · Die Geschäfte waren laut Handelsverband gut besucht, die Innenstädte belebt. Doch bei den Umsätzen haperte es noch. Woran das liegt und welche Produkte besonders häufig über die Ladentheke gingen.

 Zum Black Friday lockten die Geschäfte mit besonders günstigen Angeboten.

Zum Black Friday lockten die Geschäfte mit besonders günstigen Angeboten.

Foto: dpa/Axel Heimken

Nach einem erfolgreichen Black Friday am 25. November blicken die Händler in Nordrhein-Westfalen optimistisch auf das weitere Weihnachtsgeschäft. Die Läden waren vor und am ersten Adventswochenende besonders gut besucht, die Innenstädte belebt. Wie hoch die Umsätze ausfielen, könne man jetzt zwar noch nicht sagen, sagte eine Sprecherin des Handelsverbands NRW (HV NRW) unserer Redaktion, aber man sei leider noch nicht wieder auf Vorkrisenniveau.

Positive Rückmeldungen kamen vor allem von Elektronikfachgeschäften und aus dem Modehandel. Sie profitierten besonders vom „Schwarzen Freitag“, der mit günstigen Angeboten den Konsum ankurbeln soll. Er hat seinen Ursprung in den USA und findet jedes Jahr einen Tag nach Thanksgiving statt. Woher der Name kommt, ist unklar. Es gibt aber viele Theorien. Eine besagt, dass die Händler früher vom vielen Geldzählen schwarze Finger bekommen haben. In einer anderen heißt es, die Geschäfte machten an dem Tag so hohe Umsätze, dass sie schwarze Zahlen schrieben. Welche stimmt, lässt sich nicht abschließend beantworten. Jedenfalls ziehen Händler in Europa seit 2006 mit und locken mit günstigen Angeboten. Zusätzlich gibt es noch den Cyber Monday, der am Montag nach dem Black Friday stattfindet – in diesem Jahr am 28. November – und die Black- und Cyber Week, die jeweils vor dem Black Friday und nach dem Cyber Monday beginnen. Die diesjährige Cyber Week läuft noch bis zum 2. Dezember. „Wir hoffen, dass wir den Schwung von Black Friday und erstem Adventswochenende mit in die Woche nehmen können“, sagt die Sprecherin des HV NRW.

Eher durchwachsen lief es im Rest von Deutschland. Nur ein Drittel der Händler war laut Handelsverband Deutschland zufrieden mit der Umsatzentwicklung in der Woche vor dem ersten Advent – darunter Unternehmen mit Unterhaltungselektronik, Kosmetik und Lebensmitteln. Kein Wunder, zählten Smartphones, Weihnachtsdekoration, Strickwaren, Schmuck und Gutscheine doch zu den beliebtesten Produkten. Die knappe Mehrheit (51 Prozent) gibt aber an, „unzufrieden“ zu sein. „Das Weihnachtsgeschäft steht unter dem Eindruck der Energiekrise. Der Handel bekommt die Verunsicherung der Verbraucherinnen und Verbraucher zu spüren. Zu beobachten ist aber auch eine deutliche Belebung des Geschäfts am ersten Adventswochenende“, heißt es von HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in einer Pressemitteilung. Noch immer seien deutschlandweit zu wenig Kunden in den Innenstädten unterwegs. Die Zahl sei mit der Pandemie eingebrochen und habe sich nie wieder erholt. „Da macht Händlerinnen und Händler in Innenstadtlagen zu schaffen“, sagte Genth.

Onlinehändler dagegen berichten von besonders hohen Umsätzen. Der Finanzdienstleister Mollie mit Kunden in ganz Europa bereitete die Verkaufszahlen kleiner und mittelständischer Onlinehändler am Black Friday auf. In Deutschland betrage die Umsatzsteigerung im Vergleich zum Vorjahr rund 15 Prozent. Und laut interner Daten des Online-Portals BlackFriday.de erzielten die von ihm vorgestellten Unternehmen einen Gesamtumsatz, der um 20 Prozent höher liegt als im Vorjahr. Eine ähnliche Umsatzsteigerung (22 Prozent) hatte der HDE zum Black Friday und zum Cyber Monday vorausgesagt.

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