Berlin Sicher fahren mit dem Autopiloten

Berlin · Ein Gutachten zeigt, dass es gesetzliche Mindeststandards braucht.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert mehr Rechtssicherheit beim autonomen Autofahren. "Mit steigender Automatisierung und Vernetzung des Verkehrs werden Datenschutz und Datensicherheit immer wichtiger", sagte Klaus Müller, Chef des vzbv, bei der Vorstellung eines Gutachtens zur Sicherheit beim autonomen Fahren. Müller forderte die Bundesregierung auf, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen und dabei den Schutz von Verbrauchern in den Fokus zu nehmen.

Konkret geht es darum, dass Autopilot-Systeme vor Fälschung, Manipulation und unbefugter Verwendung der Daten geschützt sein sollen. "Mit intelligenten Verkehrssystemen können eine Vielzahl von personenbezogenen Daten verarbeitet werden. Um Vertrauen zu schaffen, müssen neue neutrale Instanzen geschaffen werden", sagte der frühere Bundesinnenminister und Gutachter Gerhart Baum.

Genauso müssten Systeme dahingehend geprüft werden, wie anfällig sie für Störungen sind oder wie groß die Gefahr von Hacker-Angriffen auf die Daten ist. "Sollte es zu einer sicherheitsrelevanten Fahrzeugdaten-Panne kommen, muss sichergestellt sein, dass das Auto eigenständig mit einem Notsystem an den Fahrbahnrand fährt und anhält", sagte Baum. Zudem sei die Haftungsfrage zu klären: Nicht Halter, sondern Hersteller seien hier in die Verantwortung zu nehmen.

Um solche strittigen Fragen zum automatisierten Fahren zu klären, hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt eine Ethik-Kommission eingerichtet. Auch das Straßenverkehrsgesetz soll bald das Fahren mit hochautomatisierten Autos in Deutschland regeln. Laut einer Umfrage des ADAC rechnen 63 Prozent der Mitglieder mittel- bis langfristig mit der Zulassung autonomer Fahrzeuge in Deutschland, ein Drittel würde sich von einem solchen Auto fahren lassen.

(sno)
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