Wesseling Boden-Sanierung nach Shell-Panne dauert noch Jahre
Wesseling · Die Sanierung des Erdreichs, das durch den Kerosin-Austritt in der Shell-Raffinerie Wesseling verseucht worden ist, könnte laut NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) noch bis zu zehn Jahre dauern. Im Februar 2012 waren aus einem Leck der unterirdischen Rohrleitung rund eine Million Liter Kerosin im Boden versickert. Ein Jahr später gab es im Werk Godorf eine Verpuffung mit zwei Schwerverletzten, und 2014 brach dort ein Brand aus.
Diese Vorkommnisse seien "nicht akzeptabel", räumte Raffineriedirektor Thomas Zengerly ein. Shell Rheinland wolle die sicherste Raffinerie in Deutschland werden, versprach er bei der Vorstellung eines Gutachtens, das im Auftrag der Landesregierung von Christian Jochum (Wiesbaden) erstellt worden ist. Demnach gab es mehrere Ursachen für die Unglücksserie. Mängel des Sicherheitssystems gehörten ebenso dazu wie Korrosion an veralteten Rohrleitungen. Inzwischen habe Shell nachhaltige Verbesserungen auf den Weg gebracht, betonten Zengerly und Remmel. Eine Gefahr für das Grundwasser sei "derzeit nicht feststellbar", so der Minister.
Bisher wurden 260 000 Liter Kerosin abgepumpt. Der Flugtreibstoff hatte sich unterhalb der in zwei Metern Tiefe verlaufenden Leitung in etwa sieben Metern Tiefe ausgebreitet. Da die abpumpbare Menge immer geringer ausfalle, werde jetzt verstärkt auf Bodenbelüftung gesetzt, kündigte das Unternehmen an. Es hat nach eigenen Angaben Bußgeld "in Millionenhöhe" gezahlt und muss die Kosten für Gutachten und Sanierung tragen.