Düsseldorf Schuldenkrise trifft HSBC Trinkaus kaum

Düsseldorf · Die globale Schuldenkrise geht zwar auch am Bankhaus HSBC Trinkaus nicht spurlos vorbei, aber von großen Problemen ist das Unternehmen bislang verschont geblieben. Er gehe mit "Grundvertrauen ins zweite Halbjahr" sagte Vorstandssprecher Andreas Schmitz gestern. In den ersten sechs Monaten hat die Bank unter dem Strich etwas mehr als 80 Millionen Euro verdient, knapp sechs Prozent weniger als im Vorjahr. Aber das ist in unsicheren Zeiten aus Sicht von Trinkaus eindeutig ein Zeichen, dass sich das Geschäftsmodell bewährt hat. Messbares Zeichen dafür sind eine Eigenkapitalrendite vor Steuern von 18,8 Prozent und ein hartes Kernkapital von 11,5 Prozent. Damit erfüllt Trinkaus nach eigenen Angaben schon jetzt die Basel-III-Vorgaben.

Die Finanzkrise gespürt hat das Unternehmen bei den Provisionserträgen. Die sind insgesamt zwar nur um drei Prozent zurückgegangen. Aber bei Börsengängen, bei denen Trinkaus zum Bankenkonsortium gehören sollte und die wegen der schlechten Lage an den Kapitalmärkten ausfielen, ist der Rückgang deutlicher ins Gewicht gefallen. Dass die Bank fünf Prozent ihrer Stellen (etwas mehr als 100 Jobs abgebaut hat (ohne Kündigungen), empfindet Vorstandssprecher Schmitz als normalen Vorgang nach einem Jahrzehnt mit Wachstum und einem Wachstum der Belegschaft um rund 1000 Köpfe.

Für das Gesamtjahr erwartet Vorstandsmitglied Paul Hagen ein Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres. Trinkaus soll in den kommenden Jahren weiter wachsen – sowohl organisch als auch durch mögliche Zukäufe. Die schließt Schmitz nicht aus. Und wenn das Kapital nicht ausreichen würde, da ist er sich sicher, würde Großaktionär HSBC zur Seite stehen.

(RP)
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