Essen Schienenkartell: Thyssen droht Millionenstrafe

Essen · ThyssenKrupp und anderen Stahlunternehmen drohen einem Medienbericht zufolge wegen Preisabsprachen bei Eisenbahnschienen Bußgelder in Millionenhöhe. Das Bundeskartellamt will die Bescheide nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" im Juli erlassen. Das Kartellamt ermittelt dem Bericht zufolge bereits seit mehr als einem Jahr.

Sieben Unternehmen aus fünf Ländern sollen ein Kartell gebildet und die Preise für Schienenstahl abgesprochen haben. Hauptabnehmer war die Deutsche Bahn (DB), die auch als Hauptgeschädigte gilt. Ein Sprecher des Kartellamts sagte der Nachrichtenagentur: "Wir sind in Ermittlungen."

Die Wettbewerbsbehörde und die Kartell-Mitglieder verhandelten schon seit einiger Zeit über eine Vereinbarung, die entsprechende Bußgelder beinhalte, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".

ThyssenKrupp bestätigte Gespräche über eine "einvernehmliche Verfahrensbeendigung", nannte aber keine Details. Bei ThyssenKrupp werden dem Bericht zufolge Geschäfte der Tochtergesellschaft GfT Gleistechnik untersucht. Die Deutsche Bahn rechnet dem Zeitungsbericht zufolge mit bis zu 500 Millionen Euro Schaden durch das Kartell. Thyssen erklärte, man habe mittlerweile hart durchgegriffen und sich seit Mai 2011 von elf Beschäftigten getrennt.

(RP)
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