Um die Einführung der 35-Stunden-Woche Sächsische Metallindustrie: Votum für Streik

Berlin (rpo). Am Freitag hat die IG Metall das Resultat der Urabstimmung in der sächsischen Metall- und Elektroindustrie bekannt gegeben. Ergebnis: Ab Montag kann gestreikt werden.

Nach der ostdeutschen Stahlindustrie sind auch in der sächsischen Metall- und Elektroindustrie Streiks beschlossene Sache. 79,74 Prozent der aufgerufenen Gewerkschaftsmitglieder stimmten in einer Urabstimmung für Streiks zur Durchsetzung der 35-Stunden-Woche in Ostdeutschland. Das teilte die IG Metall am Freitag in Berlin mit. Damit wurde die erforderliche Mehrheit von 75 Prozent übertroffen. Die Arbeitskämpfe sollen wie in der Stahlindustrie Anfang Juni beginnen.

Die IG Metall hatte 16 000 Gewerkschaftsmitglieder in 85 tarifgebundenen Unternehmen zur Urabstimmung aufgerufen. Nach Angaben der Gewerkschaft hat die sächsische Metall- und Elektroindustrie 120 000 Beschäftigte, darunter viele in kleinen Betrieben.

Als Stopp-Signal für den wirtschaftlichen Aufholprozess in den ostdeutschen Bundesländern hat der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, das Ergebnis der Urabstimmung bezeichnet. Der nun drohende Arbeitskampf werde dringend benötigte Investoren für den ostdeutschen Standort der Metall-und Elektroindustrie abschrecken. Die Behauptung, man könne Arbeitsplätze sichern und neue schaffen, indem man künftig 35 Stunden arbeite, aber 38 Stunden bezahlt bekomme, sei dumm und töricht, sagte Kannegiesser.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort