RWE will Windparks im Meer massiv ausbauen

Bremerhaven (anh) RWE will sich vom Braunkohle- und Atom-Konzern zum grünen Versorger wandeln. Gestern nahm RWE ein Spezialschiff zur Installation von Offshore-Windparks in Betrieb. Das Schiff hat ausfahrbare Stahlbeine und soll von Bremerhaven aus den Windpark "Nordsee Ost" errichten, der 30 Kilometer nördlich von Helgoland liegt und künftig 300 000 Haushalte mit Strom versorgen soll.

Die Frau des scheidenden RWE-Chefs, Dagmar Sikorski-Großmann, taufte das Schiff auf den Namen "Victoria Mathias". Dass ein Energiekonzern Schiffe betreibe, sei zwar außergewöhnlich, aber auch ein Zeichen für Zielstrebigkeit, sagte Sikorski-Großmann. Mit dem Namen des Schiffes will RWE Tradition und Aufbruch verbinden: "Victoria" (Sieg) soll als Sinnbild für den künftigen Erfolg stehen. "Mathias" soll an die Essener Zeche "Mathias Stinnes" erinnern, die bis 1965 in Betrieb war und als wichtigste Zeche von RWE galt.

"Mit der Taufe läuten wir für RWE das kommerzielle Offshore-Wind-Zeitalter in der deutschen Nordsee ein", sagte Peter Terium, der am 1. Juli das Steuer bei RWE übernimmt. Bis zum Jahr 2025 wolle RWE Hochsee-Windparks mit einer Gesamtkapazität von 6500 Megawatt errichten, so Terium. Auf dem Land sollen zudem Windkraftwerke für 5000 Megawatt entstehen. "RWE war ja lange Zeit nicht gerade die Spitze der Bewegung im Bereich der Erneuerbaren. Das hat sich geändert", sagte Terium. Auch bei Wasserkraft, Biomasse und Photovoltaik soll RWE wachsen.

(RP)
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