Essen RWE-Vorstand wird wohl erweitert

Essen · Der zweitgrößte deutsche Versorger RWE steht im Kampf gegen seinen weiteren Absturz vor einer Schlüsselwoche. Heute entscheidet der Aufsichtsrat über einen tiefen Umbau der Konzernstruktur. Damit will Vorstandschef Peter Terium die zahlreichen Teilgesellschaften reduzieren und künftige Entscheidungen beschleunigen. RWE leidet angesichts des Booms der erneuerbaren Energien unter einem heftigen Verfall der Strompreise im Großhandel.

Der Abwärtstrend im Tagesgeschäft dürfte sich nach Einschätzung von Experten im ersten Halbjahr beschleunigt haben. Wenn der Konzern am Donnerstag (13. August) seine Zwischenbilanz vorlegt, rechnet etwa Société-Générale-Analyst Lüder Schumacher mit einem Rückgang des Ergebnisses vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von 5,3 Prozent auf 3,25 Milliarden Euro.

Spannender als die aktuellen Ergebniszahlen ist aber, wie der Konzern versucht, sich neu aufzustellen. Und da will Vorstandschef Terium nun ans Eingemachte und die Zahl der rund 100 oft nebeneinander existierenden Teilgesellschaften - Legaleinheiten genannt - deutlich reduzieren. Diese in den vergangenen Jahrzehnten entstandene Struktur erweist sich inzwischen als zu komplex und teuer. Das wird als Grund gesehen, weshalb sich RWE mit der Energiewende besonders schwertut.

Dabei wird auch ein Umbau des Vorstandes erwartet: Bisher hat das erste Führungsgremium mit nur vier Mitgliedern überwiegend strategische Bedeutung, das operative Geschäft wird in den Tochterfirmen verantwortet. Nun will Terium wohl auch Verantwortliche für den Vertrieb, die Netze, neue Produkte und möglicherweise auch erneuerbare Energien in den Vorstand reinholen - eine Führungsebene würde indirekt zum Teil wegfallen.

(dpa/rky)
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