Essen RWE: Lohnstopp für 16 000 außertariflich Beschäftigte

Essen · 2014 soll es für die Top-Kräfte kein Lohnplus geben. Damit will RWE einen zweistelligen Millionen-Betrag einsparen.

RWE-Chef Peter Terium treibt den Sparkurs voran. Nun sollen auch die Führungskräfte des zweitgrößten deutschen Energiekonzerns ihren Sparbeitrag leisten. "Der Vorstand der RWE AG hat beschlossen, den Leitenden Angestellten und den AT-Angestellten von RWE im Jahr 2014 keine generelle Gehaltserhöhung zu gewähren", schreibt der Vorstand in einem Brief an die RWE-Mitarbeiter. Es werde im gesamten Konzern keine generellen Gehaltsanpassungen für diese Mitarbeitergruppen geben. Nur ein geringes Budget für besondere Leistungen sowie für Heranführungsfälle sei noch vorgesehen.

Konzernweit soll der Lohnstopp 16 000 Mitarbeiter treffen: RWE hat 1500 Leitende Angestellte und 14 500 außertariflich Beschäftigte. "Die geplante Maßnahme wird Einsparungen im zweistelligen Millionenbereich bringen", heißt es in dem Brief weiter. Auf den ersten Blick möge dies nicht viel erscheinen, aber letztendlich trage auch diese Summe dazu bei, RWE wieder auf Kurs zu bringen. Zudem sollen alle Beteiligten Opfer bringen: "Nicht nur die Aktionäre sind in der Verantwortung. Alle Beschäftigten sollen ihren Beitrag zur langfristigen Sicherung der Finanzkraft leisten", heißt es in dem von den vier Vorständen Peter Terium, Rolf Martin Schmitz, Bernhard Günther und Uwe Tigges unterschriebenen Brief weiter. "Die Lage für RWE ist so ernst, dass wir nur mit gemeinsamen Anstrengungen das Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft führen können."

Peter Lafos, der für die Gewerkschaft Verdi im Aufsichtsrat von RWE sitzt, begrüßte die Ankündigung. "Bei RWE muss von oben nach unten gespart werden. Natürlich müssen auch die Führungskräfte einen Beitrag leisten", sagte er unserer Zeitung. Allerdings seien nun auch die vier Vorstände selbst gefordert. "Ich erwarte, dass auch der Vorstand mit gutem Beispiel vorangeht und spürbare Kürzungen für sich vereinbart."

Vor wenigen Wochen hatte RWE sein Sparprogramm noch einmal verschärft. Danach sollen tausende weitere Arbeitsplätze wegfallen. Zudem hat der Aufsichtsrat beschlossen, die Dividende zu kürzen, was vor allem bei den RWE-Kommunen einen Sturm der Entrüstung ausgelöst hat. Wie die britische Tochter Npower gestern mitteilte, will RWE allein in Großbritannien mehr als jede zehnte Stelle abbauen. In den nächsten acht Monaten sollen 1460 Arbeitsplätze aus dem Kundenservice nach Indien verlagert werden. Weitere 540 Mitarbeiter werden in ein anderes Unternehmen ausgegliedert. Aktuell hat Npower 11 000 Beschäftigte.

(RP)
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