Europa nicht gefährdet Russland drosselt Gas an Ukraine

Moskau (rpo). Russland hat damit angefangen, die Gaslieferungen an die Ukraine einzustellen. Ein entsprechendes Ultimatum war zuvor abgelaufen. Die Gaslieferungen nach Westeuropa seien durch den Schritt nicht gefährdet, sagte Sergej Kuprijanow, Sprecher des staatlich kontrollierten russischen Gasmonopolisten Gasprom.

Angesichts der Situation sei der Konzern gezwungen mit dem Absenken des Drucks in der ukrainischen Gaspipeline zu beginnen, so der Sprecher. Zahlreiche europäische Staaten, darunter auch Deutschland, erhalten ihr Gas aus Pipelines, die durch die Ukraine führen.

Das erste Programm des russischen Fernsehens übertrug die Äußerungen des Gasprom-Sprechers und zeigte anschließend Bilder einer Verteilerzentrums, durch das gewöhnlich das für die Ukraine bestimmte Gas strömt. Die ukrainische Regierung äußerte sich zunächst nicht zu dem Lieferstopp.

Der Gasprom-Sprecher sagte weiter, Russland sei bereit gewesen, einen Kompromiss mit der ukrainischen Regierung einzugehen. Kiew habe sich jedoch geweigert, das am Samstag vom russischen Präsidenten Wladimir Putin unterbreitete Angebot anzunehmen. Putin hatte der Ukraine vorgeschlagen, dem Land noch für drei Monate russisches Gas zu den bisher üblichen subventionierten Niedrigpreisen zu liefern.

Zuvor hatte Gasprom der Ukraine mit dem Lieferstopp am Neujahrstag um 10.00 Uhr Moskauer Zeit (08.00 Uhr MEZ) gedroht, sollte das Land nicht ab dem Jahreswechsel das Gas zu Weltmarktpreisen statt zu den bisher gültigen mehr als vier Mal billigeren Subventionspreisen abnehmen.

(afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort