EZB-Niedrigzinspolitik gilt als Ursache Risikowächter um Draghi warnen Deutschland wegen Gefahren am Immobilienmarkt

Frankfurt/Main · Ein Expertengremium unter der Leitung von EZB-Chef Mario Draghi schlägt mit Blick auf den Immobilienmarkt in Deutschland und zehn weiteren europäischen Staaten Alarm. Der Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) warnt unter anderem vor einer Überhitzung des Marktes.

 Berlin: Neue fast fertige Wohnhäuser mit Eigentumswohnungen. Symbolbild

Berlin: Neue fast fertige Wohnhäuser mit Eigentumswohnungen. Symbolbild

Foto: dpa/Lothar Ferstl

Der Europäische Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) mahnte am Montag die entsprechenden Regierungen, drohenden Gefahren vorzubeugen. Deutschland, Frankreich, Tschechien sowie den Nicht-EU-Ländern Island und Norwegen wurde explizit eine Warnung ausgesprochen. Risiken sieht der ESRB auch in Belgien, Dänemark, Luxemburg, den Niederlanden, Finnland und Schweden. Die Probleme reichten von einem zu hohen Verschuldungsgrad der Haushalte, über eine zu lockere Hypothekenvergabe bis hin zur Überhitzung des Marktes durch immer höhere Preise.

Als eine Triebfeder für die Flucht in sogenanntes Betongold gilt die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Die Bundesbank warnt schon seit längerem vor kräftigen Übertreibungen bei den Immobilienpreisen in deutschen Städten - insbesondere in den sieben Metropolen Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt, Köln, München und Stuttgart.

Der ESRB wurde 2010 als Reaktion auf die Finanzkrise gegründet. Als Frühwarnsystem soll er auf Gefahren für die Stabilität des Finanzsystems in der EU hinweisen.

(anst/Reuters)
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