Düsseldorf Riester-Rente - lohnt die noch?

Düsseldorf · Die Riester-Rente wird staatlich gefördert und soll die gesetzliche Rente ergänzen. Aber es gibt immer wieder Ärger, weil Riestern als bürokratisch und teuer gilt.

Pro Jahr gibt es für jeden Riester-Sparer 154 Euro und für jedes Kind 300 Euro Zulagen. Bis 2100 Euro im Jahr erkennt das Finanzamt als Sonderausgaben an. Wenn die Steuerersparnis höher ist als die gezahlte Zulage, bekommen Riester-Sparer die Differenz vom Finanzamt. Vereinfachen kann man die Riester-Rente durch eine Vollmacht an den Anbieter, der dann automatisch jedes Jahr die Zulagen beantragt. Für die volle staatliche Förderung müssen mindestens vier Prozent des Einkommens eingezahlt werden. Möglich sind verschiedene Varianten. Neben einer Rentenversicherung, die auch fondsgebunden sein kann, gibt es den Banksparplan, den Fondssparplan oder einen Wohn-Riester-Vertrag. Die Einkünfte aus der Riester-Rente werden später versteuert. Doch in der Regel ist der persönliche Steuersatz im Rentenalter niedriger als im Erwerbsleben.

Seit Anfang 2017 dürfen Riester-Verträge nur noch mit einem einheitlichen Produktinformationsblatt verkauft werden. Damit können die Kosten der unterschiedlichen Produkte verglichen werden. Sie werden nämlich nach einem einheitlichen Verfahren der Produktinformationsstelle Altersvorsorge (PIA) errechnet. Ausgewiesen wird, wie stark die Kosten die Rendite schmälern. "Kosten spielen in der Niedrigzinsphase eine deutlich stärkere Rolle, weil immer weniger Überschüsse erwirtschaftet werden", bestätigt Lars Heermann von der Rating Agentur Assekurata.

Mittlerweile bieten immer weniger Versicherer eine Riester-Police an. Post Bank Versicherung und Öffentliche Braunschweig haben sie Anfang des Jahres aus dem Programm gestrichen. Wahrscheinlich ist es ihnen zu teuer. Bei Riester-Policen müssen die Anbieter die Garantie geben, dass bei Rentenstart mindestens die eingezahlten Beiträge inklusive staatlicher Zulagen vorhanden sind. Das ist in der Niedrigzinsphase natürlich schwieriger als früher. Viele Versicherer bieten nur noch fondsgebundene Riester-Policen an. Auch hier sollte der Kunde auf die Kosten achten. Sinnvoll ist es, Policen abzuschließen, die eine Anlage in ETF (Exchange Traded Funds) anbieten.

(usk)
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