Düsseldorf Rheinmetall streicht 200 Arbeitsplätze

Düsseldorf · Der Düsseldorfer Rüstungsbauer und Autozulieferer Rheinmetall warnt vor einem schlechteren Geschäft und überrascht damit Mitarbeiter und Anleger. Wegen sinkender Verteidigungsausgaben und der Auto-Absatzkrise in Westeuropa senkte das Unternehmen gestern seine Geschäftsziele für 2012. Vorstandschef Klaus Eberhardt kündigte ein Programm zur Kostensenkung und den Abbau von mehr als 200 Arbeitsplätzen in Deutschland an, um die angeschlagene Rüstungssparte wieder profitabler zu machen. Insgesamt hat Rheinmetall weltweit allerdings fast 23 000 Mitarbeiter – es fällt also rund jeder hunderste Arbeitsplatz weg.

An der Börse sorgten die Ankündigungen für einen Kurseinbruch. So ging das im MDAX notierte Papier um fünf Prozent nach unten. Rheinmetall hat in den vergangenen zwei Jahren sogar insgesamt 50 Prozent seines Wertes eingebüßt.

Das angepeilte operative Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr sei vor dem Hintergrund des schwierigen Marktumfelds um 50 Millionen und der Umsatz um 100 Millionen Euro nach unten korrigiert worden, hatte der Vorstand gestern im Zwischenbericht mitgeteilt. In den ersten drei Quartalen hatte der Konzern zwar den Umsatz um fünf Prozent auf 3,3 Milliarden Euro gesteigert, aber der Gewinn schrumpfte um neun Prozent auf 108 Millionen Euro. Während Automotive das Ertragsniveau des Vorjahrs erreichte, verzeichnete die Rüstungssparte beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern Einbußen von 24 Prozent. Mit Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung will Eberhardt die Rüstungssparte wieder fit machen. Dabei warnt er trotzdem vor Schwarzmalerei: Das Unternehmen sei trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds in den Märkten Rüstung und Automobilzulieferung gut aufgestellt.

(dpa/rky)
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