Düsseldorf Rheinmetall rüstet Gefängnisse aus

Düsseldorf · Die Düsseldorfer liefern ein Sensorsystem zum Aufspüren von Drohnen.

Der Rüstungskonzern Rheinmetall baut sein Engagement im nicht-militärischen Bereich aus. Nachdem die Düsseldorfer kürzlich erst einen Auftrag für zwei schwer gepanzerte Polizeifahrzeuge aus Sachsen erhalten hatten, verkündeten sie gestern die Lieferung eines Anti-Drohnen-Systems für Schweizer Gefängnisse.

Die Drohnen-Detektionsanlagen "Rapid" würden in Kürze in der Justizvollzugsanstalt Lenzburg und der Strafanstalt Bostadel in Betrieb gehen, kündigte Rheinmetall. Das System sei lediglich zur Erfassung etwa von Drohnen, Ballons oder Modellflugzeugen gedacht, nicht aber für deren Abschuss, erklärte ein Unternehmenssprecher. Zwar gebe es durchaus technische Möglichkeiten, um Drohnen vom Himmel zu holen - etwa mit Lasertechnik. Das System sei dann aber deutlich teurer und nur mit mehr Personal zu betreiben. Per Videokameras, Infrarot-Sensoren und Radar werden heranfliegende Objekte erfasst. So kann die Gefängnisleitung verhindern, dass etwa Waffen, Drogen oder Smartphones in die Anstalt geschmuggelt werden. In deutschen Gefängnissen sei es in den vergangenen Monaten beinahe wöchentlich zu Vorfällen mit Drohnen gekommen. Auch in der Schweiz wurden bereits mehrere Versuche registriert. Dass Rheinmetall das Sensorsystem dort zunächst verkaufen konnte, ist naheliegend, ist doch Rheinmetalls Flugabwehr-Bereich in der Schweiz beheimatet.

Der Auftrag liegt nach Informationen unserer Zeitung deutlich unter einer Million Euro - im Vergleich zu dem ansonsten von Projekten geprägten Geschäftsfeld ein eher bescheidener Betrag. Allerdings versucht das Unternehmen, das sich schon mit dem Automotive-Sektor ein zweites nicht-militärisches Standbein geschaffen hat, so sein Portfolio breiter aufzustellen.

(maxi)
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