Viersen Reiseveranstalter Glauch stellt Insolvenzantrag

Viersen · Der Viersener Reiseveranstalter Glauch ist insolvent. Die Geschäftsführer Stefan und Tobias Glauch haben am Donnerstag beim Amtsgericht Mönchengladbach die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. In einer schriftlichen Erklärung teilten sie mit, dass Reisebuchungen mit Reiseantritt bis einschließlich zum 16. September storniert sind. Laut telefonischer Ansage finden allerdings reine Busreisen und Tagesfahrten wie geplant statt.

"In unserem Fokus steht die Situation aller Reisenden", sagt der Krefelder Insolvenzverwalter Jürgen Tömp, der sich nun einen Überblick über die wirtschaftliche Lage bei Glauch Reisen verschafft. Darüber hinaus wollten sich die Beteiligten auf Anfrage nicht äußern. Von der Insolvenz sind nach Medienberichten 20.000 Reisende und 70 Mitarbeiter betroffen. Glauch startete vor knapp 60 Jahren als Busreiseveranstalter. Zuletzt waren rund 30 Busse für das Unternehmen unterwegs. Daneben ist Glauch rund ums Mittelmeer als Reiseveranstalter aktiv.

"Vor einer Insolvenz des Vertragspartners kann sich niemand schützen", sagt Beate Wagner von der Verbraucherzentrale NRW. Wurde eine Pauschalreise gebucht, haben die Kunden gute Aussichten, ihr Geld zurückzubekommen. Jeder Veranstalter muss eine entsprechende Versicherung gegen eine Insolvenz abschließen und einen Sicherungsschein übergeben. Die Kunden können sich dann mit ihrer Forderung an die Versicherung wenden. Bei Urlaubern, die sich bereits auf Reisen befinden, übernimmt die Versicherung die Kosten für Unterkunft und Rückreise. Für einzeln gebuchte Leistungen wie einen Flug oder eine Hotelübernachtung greift die Versicherung allerdings nicht.

Bereits in den vergangen Tagen wurden Zahlungsprobleme des Reiseveranstalters bekannt. In einem offenen Brief an die Tourismusbranche soll Stefan Glauch in der vergangenen Woche in letzter Minute versucht haben, Investoren für sein Unternehmen zu finden .

(RP)
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