Berlin Reallöhne steigen deutlich langsamer

Berlin · Die Inflation nagt an den Einkommen der Deutschen. Mit 0,6 Prozent stiegen die Reallöhne im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum so langsam wie seit fast zwei Jahren nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Eine schlechtere Entwicklung gab es zuletzt Ende 2009, als die Reallöhne sogar um 0,4 Prozent schrumpften. Zu Jahresbeginn hatte es noch ein kräftiges Plus von zwei Prozent gegeben.

In den Sommermonaten kletterten die Brutto-Monatsverdienste vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer nur noch um rund drei Prozent – in der ersten Jahreshälfte waren es noch mehr als vier Prozent gewesen. Der Lohnzuwachs in NRW fiel noch geringer aus: Hier stiegen die Löhne zwischen Juli und September nur um 2,7 Prozent auf durchschnittlich 3456 Euro. Damit verdienen die Beschäftigten in NRW aber mehr als der deutsche Durchschnittsbürger: Ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer bekam im Schnitt 3322 Euro brutto im Monat.

Die Lohnentwicklung fiel in den Branchen höchst unterschiedlich aus. In der Industrie stiegen die Verdienste mit 4,3 Prozent besonders stark. Auch im Bergbau und bei vielen Dienstleistern lag der Anstieg über der Inflationsrate, während die Löhne etwa in der Öffentlichen Verwaltung mit einem Plus von 1,8 Prozent langsamer als die Preise stiegen.

Gleichzeitig erhöhten sich die Verbraucherpreise mit 2,5 Prozent so stark wie seit drei Jahren nicht mehr. Die hohe Teuerung machte damit den größten Teil der Lohnzuwächse zunichte.

(RP)
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