SB-Warenhausgeschäft Real profitiert von Hamsterkäufen

Düsseldorf · Die Warenhauskette steigert auch dank der Hamsterkäufe wegen der Pandemie kurz vor dem Verkauf an den Investor SCP ihren Umsatz. Die Noch-Muttergesellschaft Metro hofft auf eine Belebung durch die Wiedereröffnung in der Gastronomie.

Real profitiert
von der Corona-Krise
Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Die Corona-Krise wird die Metro zwar auch im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2019/20 (bis Ende März) belasten, aber von roten Zahlen wird sie nach Einschätzung von Vorstandschef Olaf Koch verschont bleiben. Einen Nettoverlust könne er sich nicht vorstellen, sagte Koch. Dafür sollen allein schon Erträge aus dem Verkauf des China-Geschäfts und der SB-Warenhauskette Real sorgen. Der Nettomittelzufluss aus beiden Deals zusammengerechnet soll 1,8 Milliarden Euro betragen.

Die seit Jahren krisengeschüttelte Real hat von der Corona-Krise profitiert. Im zweiten Quartal ist der Umsatz um 6,4 Prozent gestiegen. Flächenbereinigt stiegen die Erlöse sogar um 8,7 Prozent. Vor Steuern (Ebitda) verdiente Real 67 Millionen Euro, nach einem Minus von sechs Millionen Euro zwischen Januar und März 2019. Das Unternehmen habe von der Größe seiner Märkte profitiert, die viel Abstand zwischen den Kunden möglich gemacht habe, so Koch. Nach seiner Einschätzung soll der Deal mit dem Real-Erwerber SCP Anfang Juni abgeschlossen werden, nachdem das Bundeswirtschaftsministerium bereits im April zugestimmt hat. Der Käufer hat sich mit Edeka und Kaufland bereits auf den Weiterverkauf von 141 Real-Märkten geeinigt, was noch von den Wettbewerbsbehörden genehmigt werden muss. Mit weiteren potenziellen Abnehmern wird noch verhandelt. Den bisherigen Angaben zufolge werden bis zu 30 Real-Märkte geschlossen.

Das Großhandelsgeschäft der Metro hat seit Mitte März deutlich gelitten, wie das Unternehmen bereits am Mittwochabend berichtet hatte. Zwar geht der Vorstand davon aus, dass durch die Wiedereröffnungen in der Gastronomie die Nachfrage von Restaurants und Hotels wieder steigen wird. Bis die das Vorkrisennivreau wieder erreicht hat, wird es aber wohl eine ganze Weile dauern. Gleichzeitig sei die Mischung aus dem Cash&Carry-Geschäft, der Belieferung und dem Service eine ideale Kombination, so Koch.

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