Essen RAG-Stiftung steigt bei Autozulieferer ein

Essen · Die mächtige RAG-Stiftung ist auf der Suche nach Übernahme-Zielen erneut fündig geworden. Die Stiftung, die ein Milliarden-Vermögen zur Finanzierung der Kohle-Ewigkeitslasten verwaltet, hat im September 51 Prozent der Anteile an der Hahn Automation GmbH aus dem rheinland-pfälzischen Rheinböllen übernommen, teilte die Stiftung mit. Hahn stellt Spezialmaschinen für die automatisierte Fertigung her, die Hauptkunden stammen aus der Auto-Industrie. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Die Stiftung sehe "großes Wertsteigerungspotenzial" bei dem Unternehmen mit rund 500 Mitarbeitern, erklärte Stiftungschef Werner Müller.

Die RAG-Stiftung soll für die Folgekosten des 2018 auslaufenden subventionierten Steinkohleabbaus in Deutschland aufkommen, etwa für das Abpumpen von Grubenwasser. Unter ihrem Dach sind die verbliebenen Zechen gebündelt. Größte Beteiligung der Stiftung ist der Chemieriese Evonik, der im vergangenen Jahr an die Börse gegangen war. Die Stiftung hält noch 68 Prozent an Evonik und ist ermächtigt, diesen Anteil auf 60 Prozent zu senken. Auf Dauer will die Stiftung mit gut 25 Prozent an Evonik beteiligt bleiben.

Werner Müller hatte das Vermögen der Stiftung zuletzt auf rund 13 Milliarden Euro beziffert. Müller hält nach Übernahmezielen abseits der Chemie Ausschau, um die Abhängigkeit der Stiftung von dieser Branche zu vermindern. In seinem Fokus sind dabei Mittelständler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zuletzt war die Stiftung auch über einen Fonds beim Online-Tierfutterhändler Zooplus eingestiegen. Hier begnügte sie sich aber mit einem Minderheitsanteil von rund zehn Prozent. Für 25 Millionen Euro kaufte sie zudem 4,8 Prozent am Gewerbeimmobilien-Investor DIC Asset.

(rtr)
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