Frankfurt/Berlin Radikale Überlegungen zur Zukunft der Deutschen Bank

Frankfurt/Berlin · Die Deutsche Bank geht im ungelösten Streit um die künftige Struktur der europäischen Großbanken in die Offensive: Sollte sich die Bundesregierung für eine harte Trennung von Einlagengeschäft und Investmentbanking entscheiden, dann denke Deutschlands größtes Kreditinstitut über eine Abspaltung seines gesamten Privatkundengeschäfts einschließlich der Postbank nach, sagte eine mit den Plänen der Bank vertraute Person.

Die ausgegliederte Gesellschaft könne zum Teil an die Börse gebracht werden, um auch ausländische Partner ins Boot holen zu können. Ein anderer Insider sagte, es wäre sinnvoll, ähnlich wie beim schrittweisen Kauf der Postbank wieder schrittweise auszusteigen.

Die Deutsche Bank erklärte, es sei bekannt, dass die Bank ihre Strategie im Laufe des Jahres überarbeite. "Es ist unverantwortlich, über den Verkauf irgendwelcher Geschäfte zu spekulieren." Die Überlegungen kursieren den Angaben zufolge intern schon seit Monaten. Konkrete Beschlüsse gebe es bislang nicht, denn die Postbank sei Teil der angelaufenen Strategiedebatte im Konzern, betonten die Insider.

Aus Koalitionskreisen verlautete, das Institut sei in Berlin weiterhin "sehr, sehr, sehr emsig" unterwegs, um bei Politikern für eine Abschwächung des Trennbanken-Gesetzes zu werben.

(rtr)
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