Kurverluste an den Aktienmärkten Putins Ankündigung lässt Moskaus Börse abstürzen

Düsseldorf · Die Börse in der russischen Hauptstadt stürzte vorübergehend um mehr als zehn Prozent ab, erholte sich nachher aber genauso wie der Dax. Die Gefahr scheint gebannt – vorübergehend zumindest.

         

        

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

(gw) Die Ankündigungen von Russlands Präsident Wladimir Putin am Montagabend haben der russischen Börse vorübergehend deutlich mehr geschadet als anderen Aktienmärkten in Europa. Putins Aussagen ließen den Moskauer Aktienindex RTS zwischenzeitlich um mehr als elf Prozent abstürzen. Allerdings erholte sich der Index genauso wie der Dax, der am Dienstagmorgen unter 14.500 Punkte gelegen hat. Der wichtigste deutsche Börsenindex machte bis zum Handelsschluss nahezu alle Verluste wieder wett, nachdem er zunächst um bis zu 2,5 Prozent gefallen war. Auch das Minus in Moskau beschränkte sich am Nachmittag au nur noch rund zwei Prozent.

Vermutlich hat Putins Zusicherung, die geplanten Gasliefererungen an die Weltmärkte aufrechtzuerhalten, die Stimmung ein bisschen beruhigt. Dennoch sind Börsianer wegen einer möglichen weiteren Eskalation in der Ukraine in Sorge. Der Dax hat in nicht mal einer Woche mehr als fünf Prozent seines Wertes verloren und steht derzeit so niedrig wie seit März des vergangenen Jahres nicht mehr: die Kurse an der Börse in Moskau sind binnen drei Monaten um rund 30 Prozent abgeschmiert.

In den vergangenen Tagen haben viele Investoren sich vorsorglich von Aktien getrennt und vemutlich eher auf vermeintlich sichere Häfen wie Staatsanleihen großer westlicher Länder und Gold gesetzt. Seit dem vergangenen Freitagmittag hat der Kurs des Edelmetalls etwa vier Prozent zugelegt. Das passiert immer dann, wenn sogenannte geopolitische Krisen sich verschärfen. Sollte das in der Ukraine auch der Fall sein und sich der Konflikt von der Ost-Ukraine auf den Rest des Landes ausdehnen, könnte der Goldpreis weiter steigen.

 Der Rubel hat am Dienstag übrigens deutlich an Wert verloren. Der Kurs sank gegenüber dem Dollar zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit März 2020. Was das Geschäft zumindest für Russlands Exporteure erleichtert.

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