Düsseldorf Provinzial Rheinland will mit "Plan P" 30 Millionen sparen

Düsseldorf · Manche Dinge verändern sich nie. "Es werden ergebnisoffene Gespräche zwischen den Eigentümern geführt", sagt Patric Fedlmeier, Chef des Versicherungskonzerns Provinzial Rheinland, zum Stand der Verhandlungen über einen möglichen Zusammenschluss mit der Provinzial Nordwest (Münster). Ohne dass Fedlmeier was dafür kann - so oder ähnlich haben sich schon mehrere seiner Vorgänger in den vergangenen beiden Jahrzehnten geäußert. Geklappt hat's am Ende nie. Vielleicht diesmal. "Langfristig wäre das eine gute Option für beide Unternehmen", glaubt Fedlmeier.

Langfristig. Manche Dinge sind weitaus greifbarer als ein eventueller Zusammenschluss der Versicherer. Dazu gehört die Digitalisierung, in die laut Fedlmeier in diesem Jahr im Rahmen von "Plan P" noch mal fünf Millionen Euro fließen. Über drei Jahre werden es dann 15 Millionen Euro gewesen sein. "Plan P" ist ein Programm, das Anfang 2016 gestartet wurde und dazu beitragen soll, bis 2020 rund 25 bis 30 Millionen Euro an Kosten zu sparen oder Erträge entsprechend zu steigern. Dazu arbeitet das Unternehmen beispielsweise mit einem neuen Kundenportal und kooperiert mit dem Sanitäranlagen-Bauer Grohe. Der biete digitale Sensorik an, die Wasserschäden verhindern solle, so die Provinzial. In allen Lebensbereichen rund um die Wohngebäudeversicherung will die Provinzial zum Dienstleister für den Kunden werden, sogar bei der Organisation von Haushalts- und Gartenhilfen. In diesem Jahr soll es außerdem erste Cyberversicherungen für Privatkunden geben. Und: Aktuell sei die Provinzial Rheinland der einzige Versicherer in Deutschland, der auf die Cloud-Lösung von Microsoft setze. So könnten mittelfristig eigene Rechenzentren abgelöst werden.

Die Beitragseinnahmen in der Gruppe sind im vergangenen Jahr um zwei Prozent auf 2,65 Milliarden Euro gesunken. Das liegt vor allem an der Lebensversicherung, die um mehr als zehn Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro geschrumpft ist, weil sie auf Einmalgeschäft verzichtet hat. Das ist um mehr als ein Fünftel zurückgegangen. Im Schaden- und Unfallversicherungsbereich verzeichnet die Gruppe dagegen ein Beitragsplus von knapp fünf Prozent auf 1,56 Milliarden Euro. In der gesamten Gruppe soll das Beitragswachstum in diesem Jahr mehr als zwei Prozent betragen, wie Fedlmeier ankündigt. Der Jahresüberschuss sank 2017 um fünf Millionen auf 41 Millionen Euro.

(RP)
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