Besonders Geflügel teuer geworden Preise für Fleisch im vergangenen Jahr extrem gestiegen
Wiesbaden · Fleisch ist im Jahr 2022 überdurchschnittlich teuer geworden. Vor allem die Preise für Geflügelfleisch sind gestiegen – um mehr als 22 Prozent.
Die Preise für Fleisch sind im vergangenen Jahr überdurchschnittlich stark gestiegen: Während Lebensmittel insgesamt sich um 13,4 Prozent im Vergleich zu 2021 verteuerten, betrug der Anstieg bei Fleisch 14,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Besonders teuer wurde demnach Geflügelfleisch - hier betrug der Anstieg 22,9 Prozent.
Rind- und Kalbfleisch kostete im vergangenen Jahr 19,2 Prozent mehr, Schweinefleisch 16,7 Prozent mehr. Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen 2022 um 6,9 Prozent.
Der Fleischkonsum in Deutschland geht seit Jahren zurück. 2021 lag der Pro-Kopf-Verzehr bei 55 Kilogramm - 2011 waren es noch fast 63 Kilogramm gewesen. Das ist ein Rückgang um rund zwölf Prozent.
Verzehr und Produktion von Fleisch sinkt
In Deutschland wird immer weniger Fleisch erzeugt. Im Jahr 2022 produzierten die gewerblichen Schlachtunternehmen hierzulande nach vorläufigen Ergebnissen rund 7,0 Millionen Tonnen Fleisch, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Dies entspreche einem Rückgang von 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr; in den vergangenen fünf Jahren habe die Fleischproduktion sogar um 13,9 Prozent abgenommen. Insbesondere Schweinefleisch sei davon betroffen.
Auch verzehrten die Deutschen in den vergangenen Jahren immer weniger Fleisch: Der Pro-Kopf-Verzehr lag nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung im Jahr 2021 bei 55,0 Kilogramm - ein Rückgang von 12,4 Prozent gegenüber 2011. Damals wurden hierzulande 62,8 Kilogramm Fleisch pro Kopf verzehrt.
Laut Mitteilung der Statistiker sind zudem die Fleischexporte und -importe rückläufig. Im Jahr 2022 wurden knapp 2,9 Millionen Tonnen Fleisch und Fleischwaren aus Deutschland ausgeführt, wie es hieß. Dies entspreche einen Rückgang von 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (seit 2017: Rückgang von 19,3 Prozent). Nach Deutschland eingeführt wurden im Jahr 2022 demnach gut 2,0 Millionen Tonnen Fleisch, also 4,5 Prozent weniger als im Vorjahr (seit 2017: Rückgang von 15,9 Prozent).