PR-Coup dank humorvoller Antwort Kneipenbesitzer zahlt Starbucks sechs Dollar Entschädigung

Cottleville · Er ist der Besitzer einer kleinen Kneipe im US-Bundesstaat Missouri, sie sind die Anwälte der bekanntesten Kaffeehauskette der Welt. Somit war klar, dass Jeff Britton keine Chance gegen eine Klage der Übermacht haben würde. Darum beantwortete er sie charmant – und landete damit einen PR-Coup.

 Starbucks ist die berühmteste Kaffeehauskette der Welt.

Starbucks ist die berühmteste Kaffeehauskette der Welt.

Foto: AP

Er ist der Besitzer einer kleinen Kneipe im US-Bundesstaat Missouri, sie sind die Anwälte der bekanntesten Kaffeehauskette der Welt. Somit war klar, dass Jeff Britton keine Chance gegen eine Klage der Übermacht haben würde. Darum beantwortete er sie charmant — und landete damit einen PR-Coup.

Bereits seit einiger Zeit gibt es in der Pinte "Exit 6" ein Bier, dass Britton "Frappicino" genannt hat. Warum er das tat, ist unklar, allerdings erkannte nicht nur Starbucks darin eine Anlehnung an "Frappucino" — ein Kaffee-Getränk, das nur das Unternehmen verkaufen darf, da es den Namen rechtlich geschützt hat.

Als Starbucks auf das Getränk von Britton aufmerksam wurde, drohte das Unternehmen mit einer Klage. "Der Name Frappicino unterscheidet sich von der geschützten Marke Frappuccino nur durch einen Buchstaben und ist phonetisch identisch", teilten die Anwälte in einem Schreiben an Britton mit, der dieses an die "Huffington Post" weiterleitete, die den Brief auch veröffentlichte.

Die Anwälte meinten, dass der ähnliche Name im Zusammenhang mit Bier Verwirrung stifte, zudem könnte er Verbraucher in der Kneipe täuschen. "Sie könnten fälschlicherweise annehmen, dass Exit 6 oder das Getränk mit dem Unternehmen Starbucks zusammenhängen — was sie nicht tun", heißt es weiter.

Fortan nahm der PR-Coup seinen Lauf — denn Britton ließ sich gar nicht erst auf einen Streit mit dem Unternehmen ein, sondern antwortete charmant (und über die "Huffington Post" werbewirksam) auf das Schreiben.

"Dies ist eine Antwort auf Ihr Schreiben im Zusammenhang mit dem Namen Frappuccino (um weitere Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden, folgend als F-Wort bezeichnet). Wir hätten nie gedacht, dass unsere Bier trinkende Kundschaft in Erwägung ziehen könnte, dass das alkoholische Getränk aus unserem Zapfhahn ein Kaffee von den vielen, vielen, vielen Starbucks-Läden in der Nähe wäre. Angesichts der Tatsache, dass sich an jeder Ecke in jedem Viertel in jeder Stadt ein Starbucks befindet, könnten manche Menschen aber vielleicht wirklich glauben, sie bekämen ihren Starbucks-Kaffee auch in einer lokalen Bar. Unser Fehler."

Der Name werde aber sofort von der Getränke-Karte verschwinden, beteuerte Britton. Von nun an werde das Bier nur noch als "F-Word" verkauft. Durch die werbewirksame Maßnahme dürfte es aber häufiger abgesetzt werden als in der jüngeren Vergangenheit. Laut Britton habe er das Bier nur drei Mal verkauft — und schickte Starbucks zur Vorbeugung von weiteren Rechtsstreitigkeiten einen Scheck über die Einnahme von sechs Dollar. Das sei der Betrag, den er mit "Frappicino" eingenommen habe. "Wir Kleinunternehmer müssen doch zusammenhalten", schrieb er dazu.

(spol)
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