Börse Positive China-Daten stützen Dax

Frankfurt/Main · Positive Konjunkturdaten aus China haben den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag gestützt. Enttäuschende Wirtschaftsnachrichten aus Frankreich verhinderten aber größere Gewinne. Der Dax bewegte sich in einer engen Spanne von rund 45 Punkten und schloss mit plus 0,24 Prozent bei 9721 Punkten.

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Der deutsche Leitindex zeige sich weiterhin schwerfällig, sagte Marktexperte Jens Klatt von DailyFX. Für den MDax ging es um 1,00 Prozent auf 16.491 Punkte hoch, der TecDax stieg um 0,48 Prozent auf 1250,64 Punkte. Für die Aktienmärkte scheine die Gefahr einer harten Landung erst einmal gebannt zu sein, kommentierte ein Analyst der NordLB.

Der HSBC-Einkaufsmanagerindex für China hatte eine Stimmungsbelebung signalisiert. Für die Aktienmärkte scheine die Gefahr einer harten Landung damit erst einmal gebannt zu sein, kommentierte ein Analyst der NordLB. Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum indes hatte sich im Mai wie erwartet leicht eingetrübt, wobei die Daten aus Frankreich für Ernüchterung sorgten. US-Konjunkturdaten vom Nachmittag hinterließen beim Dax kaum Spuren.

Positive Analystenkommentare sorgten bei deutschen Stahlwerten für Bewegung. Die Titel von Klöckner & Co (KlöCo) zogen an der MDax-Spitze um 4,18 Prozent an. Bei den Anteilsscheinen von Salzgitter schmolz der anfangs hohe Kursgewinn am Ende auf 0,50 Prozent zusammen. Deutschlands zweitgrößter Stahlhersteller sieht seine Branche nach hohen Verlusten in einer Talsohle angelangt. ThyssenKrupp-Papiere verteuerten sich im Dax um 0,67 Prozent.

Die Aktien des Roboter- und Maschinenbauers Kuka gewannen nach einem Medienbericht über eine mögliche Beteiligung von Siemens knapp 3 Prozent. Siemens-Papiere legten ihrerseits um 0,80 Prozent zu.

Im Blick standen zudem die im Dax gelisteten Bankaktien. Die Deutsche Bank sieht sich angesichts schärferer Regeln der Aufseher zum Sparen gezwungen, ihre Titel verbuchten ein Plus von 0,63 Prozent. Die Aktien der Commerzbank setzten ihren in dieser Woche eingeschlagenen Erholungskurs fort und rückten um 0,66 Prozent vor. Der Negativtrend seit Anfang April scheint damit vorerst gestoppt. Die teilverstaatlichte Bank steht einem Zeitungsbericht zufolge kurz davor, ihre Immobilienkredite in Japan loszuwerden.

Im TecDax gewannen die Aixtron-Aktien 3,63 Prozent. Händlern zufolge profitierten die Titel von Spekulationen um ein mögliches Interesse von Philips am US-Branchenkollegen Cree. Im SDax schnellten Papiere von Air Berlin gegen Handelsende um mehr als 8 Prozent in die Höhe.

Der EuroStoxx 50 trat zum Handelsschluss mit plus 0,02 Prozent auf 3187,63 Punkte quasi auf der Stelle. Der CAC 40 in Paris legte etwas zu, der Londoner "Footsie" notierte unverändert. Am US-Aktienmarkt stand der Dow Jones zum europäischen Handelsschluss moderat im Plus.

Am deutschen Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 1,13 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,07 Prozent auf 135,78 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,12 Prozent auf 146,10 Punkte zu. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3668 (Mittwoch: 1,3676) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7316 (0,7312) Euro.

US-Wirtschaft erholt sich weiter

Unterdessen ist die US-Wirtschaft neuen Konjunkturdaten zufolge weiterhin auf dem Weg der Erholung. Ein bedeutender Sammelindex wirtschaftlicher Frühindikatoren ist im April um 0,4 Prozent gestiegen, teilte das private Forschungsinstitut Conference Board am Donnerstag in New York mit. Experten hatten eine Zunahme in dieser Größenordnung erwartet. Im März lag das Plus nach revidierten Daten allerdings noch bei 1,0 Prozent. Der Sammelindex setzt sich aus zehn Frühindikatoren zusammen. Dazu zählen unter anderem Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, Neuaufträge der Industrie, das Verbrauchervertrauen und Baugenehmigungen.

(dpa)
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