Berlin Portal für Lebensmittel findet große Resonanz

Berlin · Das Portal "lebensmittelklarheit.de" stößt bei den Verbrauchern auf sehr große Resonanz. "Bislang haben uns rund 2000 Produktmeldungen und etwa 1000 sonstige Anfragen erreicht. Nach wie vor sind die Zugriffszahlen enorm", sagte der Chef des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, Gerd Billen, unserer Zeitung. "Mit dem Portal haben wir einen Nerv getroffen."

Das Internet-Portal existiert seit Juli und wird vom Verbraucherschutzministerium der Bundesregierung unterstützt. Seitdem können Verbraucher, die sich von Lebensmittelpackungen getäuscht sehen, dies melden. Die Verbraucherschützer stellen die Beschwerden, ihre Einschätzung und eine Stellungnahme des Herstellers ein.

Die 30 bis 50 Produktmeldungen pro Tag können nur nach und nach abgearbeitet werden. Auf der Internet-Seite finden sich bislang knapp 20 Produkte. Die Verbraucher beschweren sich beispielsweise über Schokopudding mit zu geringem Schokoladenanteil oder über Apfel-Sanddornsaft mit weniger Sanddorn, als es die Verpackung suggeriert. Bemängelt wird auch, wenn ein Eintopf verspricht, dass er ohne Geschmacksverstärker auskommt, dann aber doch Hefeextrakt enthält. Nicht immer bekommen die Verbraucher Recht. Im Internet-Portal findet sich auch die Rubrik "erlaubt". Manche Hersteller reagieren schnell auf Verbraucherärger und landen dann in der Rubrik "geändert".

Verbraucherschützer Billen sieht den Ansturm auf die Seite zwiespältig: "Selbstverständlich freuen wir uns über diesen großen Zuspruch. Zugleich zeigt er jedoch, dass die Verunsicherung groß ist und sich viele Verbraucher über unklare oder irreführende Aufmachung und Kennzeichnung von Lebensmitteln ärgern." Für die Hersteller sei das Portal eine Möglichkeit, in einen Dialog mit ihren Kunden zu treten. "Weitsichtige Unternehmen nutzen diese Chance, um ihre Produkte zu verbessern und Vertrauen aufzubauen."

(RP)
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