Athen kappt Zahlungen "Phantomrenten" haben Griechenland Milliarden gekostet

Athen · Nach zweijährigen intensiven Kontrollen hat das griechische Finanzministerium die Auszahlung Tausender illegal ausgezahlter Renten und Pensionen gestoppt.

Richtig oder falsch?: Klischees über Griechen
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Die Phantom-Renten haben den griechischen Staat in den vergangenen 15 Jahren fast fünf Milliarden Euro gekostet, berichtete am Mittwoch die griechische Presse unter Berufung auf das Finanzministerium. Am Vortag hatte der stellvertretende Finanzminister Christos Staikouras bekräftigt, es würde "keine illegale Rente" mehr ausgezahlt.

Beispiele gab es genug: Die Tochter eines verstorbenen Richters hatte in der Todesurkunde ihres Vaters den Namen verfälscht. Damit kam die Benachrichtigung vom Tod nie bei der Pensionskasse an. Die Frau, die eine Vollmacht über das Konto ihres verstorbenen Vaters hatte, kassierte so über Jahre hinweg die Pension. Der Betrug erreichte rund 300.000 Euro, teilte das Finanzministerium mit. Einer 1969 verwitweten Frau erlaubte das bürokratische Chaos, die Rente ihres verstorbenen Mannes über Jahrzehnte hinweg weiter zu kassieren, obwohl sie 1972 wieder geheiratet hatte.

Mit Hilfe von EU-Experten wurden inzwischen alle zuständigen Behörden elektronisch miteinander vernetzt. Damit könne es nach den Worten des Ministers für Soziales und Arbeit, Giannis Vroutsis, keine illegale Rente mehr geben, berichtete die Athener Zeitung "Kathimerini".

(dpa)
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