Handwerkspräsident Peter Wollseifer „Viele werden den Energie-Preisschock nicht auffangen können“

Passau · Laut Verbandspräsident Hans Peter Wollseifer bekommt das deutsche Handwerk zunehmend Probleme durch die Folgen des Krieges in der Ukraine. Der Handwerkspräsident forderte deshalb staatliche Hilfen für die Betroffenen.

 Ein Auszubildender zeigt in einer Werkstatt des Berufsbildungszentrums der Handwerkskammer das Gasschweißen (Symbolbild).

Ein Auszubildender zeigt in einer Werkstatt des Berufsbildungszentrums der Handwerkskammer das Gasschweißen (Symbolbild).

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

 „Bei einer mit der Kriegsdauer immer größer werdenden Anzahl von Handwerksbetrieben geraten Produktionsabläufe ins Stocken“, sagte Wollseifer der „Passauer Neuen Presse“.

Besonders der „Preisschock bei Energie“ setze sehr vielen Betrieben massiv zu. „Viele Betriebe werden das allein nicht auffangen können“, warnte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) in dem Interview. „Selbst wenn sie Preise erhöhen, wird das nicht reichen.“ Der Kostenanstieg lasse sich auch nicht vollständig an die Kunden weiterreichen.

Hinzu kommen Wollseifer zufolge Ausfälle bei Zulieferern und der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern. „Unmittelbar betroffen sind Betriebe, in denen ukrainische Fachkräfte ausfallen, weil sie in ihr Land fahren, um es zu verteidigen oder ihre Familien zu schützen.“

Der Handwerkspräsident forderte staatliche Hilfen: Diese müssten „gezielt, schnell und unbürokratisch“ sein, sagte er. „Besonders betroffenen energieintensiven Betrieben müssen zielgenaue direkte Hilfen gewährt werden, um einer Insolvenzwelle vorzubeugen.“ Der beste Weg sei, Strom- und Energiesteuern auf die europäisch zulässigen Mindestsätze zu senken.

(felt/dpa)
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