München Outdoor-Kleidung soll umweltfreundlicher werden

München · Glasklare Flüsse, saftige Bergwiesen, wilde Landschaften: Mit diesen Bildern werben Hersteller für ihre Outdoor-Kleidung. Doch ausgerechnet diese trägt nach Ansicht von Greenpeace dazu bei, die Natur zu belasten.

Seit Jahren prangert die Organisation den Einsatz gefährlicher Chemikalien in wasserdichten Jacken, Hosen oder Rucksäcken an. Auf der Sportmesse ispo, die morgen beginnt, ist umweltfreundliche Funktionskleidung großes Thema. Dort will Greenpeace prüfen, wie weit die Aussteller mit ihren Bemühungen gekommen sind, auf gefährliche Stoffe zu verzichten. Bislang werden für die Herstellung der Funktionskleidung meist perfluorierte Chemikalien (PFC) eingesetzt. Sie sorgen dafür, dass Wasser und Schmutz von der Kleidung abperlen und diese sich auch bei Nässe trocken anfühlt. "Bei der Produktion der Kleidung werden PFC-Moleküle freigesetzt", warnt Greenpeace. "Die verbreiten sich rund um den Globus - selbst in abgeschiedene Gebiete." Das Problem: PFC reichern sich in der Nahrungskette an. Einige stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.

Greenpeace fordert deshalb den vollständigen Verzicht auf die Stoffe. Auch für Verbraucher hat die Umweltverträglichkeit ihrer Kleidung inzwischen große Bedeutung. Die Outdoor-Hersteller in Deutschland arbeiten daher mit Hochdruck an neuen Materialien. Viele haben angekündigt, ihre Produktion umzustellen und spätestens bis 2020 auf PFC zu verzichten. Die Suche nach Alternativen gestalte sich jedoch schwierig, heißt es. Als Vorreiter gilt der Hersteller Gore: Er hat erstmals Kleidung vorgestellt, bei der die wasserdichte Membran außen ist - und nicht wie sonst üblich unter einer weiteren Textillage.

(beaw)
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