Berlin Online-Händler dürfen künftig Geld für Retouren nehmen

Berlin · Jedes zweite Paket, das Online-Händler versenden, wird laut dem Paketdienst Hermes von den Kunden zurückgeschickt. Bislang können Händler die Kosten ihren Kunden nur dann in Rechnung stellen, wenn der Einkauf weniger als 40 Euro ausmacht. Ab Juni erlaubt eine neue Richtlinie der EU-Kommission es, grundsätzlich Geld für die Rücksendung zu nehmen. Doch die großen Onlinehändler wollen von dem neuen Recht keinen Gebrauch machen, wie eine Umfrage der "Welt am Sonntag" ergab. Bei mittelständischen Online-Versendern wie etwa Schmuck-Portalen könnte das aber anders aussehen.

Die Nummer Eins im Onlinehandel, Amazon, betonte, es seien keine Änderungen an den Bestimmungen zur Rücksendung geplant. Der Händler Zalando, der mit dem Versand von Schuhen groß geworden ist, leidet besonders unter der Flut von Rücksendungen. Doch auch er will die Retouren weiterhin gratis lassen. "Kostenfreiheit des Versandes und des Rückversandes sind ein zentraler Punkt unseres Verständnisses von E-Commerce", erklärte Zalando. Die Otto-Gruppe will ebenfalls alles beim Alten belassen. "Wir werden Retouren nicht mit Kosten für die Kunden belegen", erklärte Vorstand Alexander Birken.

(dpa)
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