Düsseldorf Ölheizung: Mieter können auf Rückzahlung hoffen
Düsseldorf · Mieter mit Gas- und Fernwärmeheizung müssen mehr bezahlen. Insgesamt stieg der Energieverbrauch um fünf Prozent.
Es klingt unglaublich: Mieter, die mit Öl heizen, können auf eine Rückzahlung bei der Heizkostenabrechnung für das vergangene Jahr hoffen. Das geht aus einer Berechnung des Deutschen Mieterbundes hervor. Eigentlich kaum vorstellbar, immerhin war zuletzt noch davon die Rede, dass 2013 eines der teuersten Heizjahre gewesen sei. Und doch: In der Beispielrechnung des Mieterbundes liegen die Heizkosten einer 70 Quadratmeter großen Wohnung mit Ölheizung bei 978 Euro – und damit zwölf Euro niedriger als im Vorjahr.
Dass Mieter mit einer Ölheizung weniger bezahlen müssen, obwohl der Energieverbrauch im Jahr 2013 nach Schätzungen des Deutschen Mieterbundes um fünf Prozent gestiegen ist, liegt vor allem an dem niedrigen Ölpreis. Dieser lag im vergangenen Jahr – auch aufgrund der Schwäche des Dollars – im Jahresdurchschnitt sechs Prozent niedriger als noch im Vorjahr.
Deutlich teurer wird es hingegen für Mieter, die mit Gas oder Fernwärme heizen. Sie müssen laut Beispielrechnung 820 Euro (Gas) bzw. 931 Euro (Fernwärme) an Heizkosten für eine 70 Quadratmeter große Wohnung bezahlen – und damit 50 bzw. 71 Euro mehr als noch im Vorjahr. Immerhin seien die Heizkosten bei Fernwärme und Gas nicht so stark gestiegen, wie befürchtet, sagte der Sprecher des Mieterbundes. Dies läge auch an den milden Temperaturen, die es zum Ende des vergangenen Jahres gegeben hatte. So wurden die bis dahin erhöhten Heizkosten durch den langen und kalten Winter im Frühjahr wieder ausgeglichen. Die Effekte dürften so ähnlich auch für Eigentümer gelten, heißt es beim Mieterbund.
Wie hoch im Einzelfall eine Rückerstattung oder Nachzahlung ausfällt, hängt natürlich einerseits vom persönlichen Verbrauch, andererseits aber auch von der Höhe der Abschlagszahlungen ab. Und selbst wenn es zu einer Rückzahlung bei einer Ölheizung käme: Gemessen an den Heizkosten bleibt der Energieträger Öl im Vergleich zu Gas oder Fernwärme deutlich teurer.
Experten und Verbraucherschützer empfehlen daher regelmäßig, über eine Modernisierung der Heizungsanlage nachzudenken. So lasse sich bares Geld sparen. Aktuell gibt es noch rund 912 000 Ölheizungen in Nordrhein-Westfalen, damit wird knapp jede vierte Wohnung hier mit Heizöl beheizt. Bundesweit gibt es nach Angaben des Gesamtverbandes des deutschen Brennstoff- und Mineralölhandels Region West (GDBM West) knapp sechs Millionen Ölheizungen.
Die vergleichsweise günstigen Ölpreise dürfen außerdem nicht über einen allgemeinen Trend hinwegtäuschen: Energie wird immer teurer. So war 2013 laut einer Studie des Hamburger Energie-Experten Steffen Bukold das zweitteuerste Heizjahr aller Zeiten gewesen – nach 2012. Für den Import von Öl, Gas und Steinkohle haben Bürger und Unternehmen im Jahr 2013 demnach 91 Milliarden Euro ausgegeben. Nur im Jahr 2012 sei die Summe mit 94 Milliarden Euro höher gewesen, so Bukold.
