Berlin Ökostrom-Umlage könnte 2015 sinken

Berlin · Die Reserve für die Förderung ist auf eine Milliarde Euro angewachsen.

Die Verbraucher in Deutschland können erstmals auf ein leichtes Sinken der Ökostrom-Umlage und damit auf eine Stabilisierung ihrer Stromkosten hoffen. Trotz hoher Ausgaben für die Vergütung von Solarstrom im Sommer war das Umlagen-Konto mit einem Plus von 1,06 Milliarden Euro Anfang August noch nie so gut gefüllt wie in diesem Jahr. Im Vorjahr war es zum gleichen Zeitpunkt über 1,5 Milliarden Euro im Minus. Angesichts des neuen Stands, den die für die Verwaltung des Kontos zuständigen Übertragungsnetzbetreibern mitteilten, sagten mehrere Fachleute, dass ein Sinken der Ökostrom-Umlage möglich sei.

Verbraucher und Wirtschaft zahlen die Umlage über den Strompreis. Diesen Einnahmen stehen die Milliardenausgaben für die Vergütung des produzierten Ökostroms gegenüber - Betreiber von Biogas-, Solar- und Windkraftanlagen erhalten auf 20 Jahre garantiert feste Vergütungen, die über den Marktpreisen liegen und je nach Anschlussdatum unterschiedlich hoch sind. Seit 2010 ist die Umlage von zwei Cent auf netto 6,24 Cent je Kilowattstunde in diesem Jahr geklettert. Die Ökostrom-Umlage macht derzeit 18 Prozent des Strompreises aus.

Das aktuelle Plus hängt damit zusammen, dass nach den Anstiegen der Vorjahre ein Puffer eingebaut worden ist. Das Öko-Institut und die Denkfabrik Agora Energiewende errechneten bereits im Mai, dass die Förderabgabe auf rund sechs Cent die Kilowattstunde sinken könnte.

Da die Umlage auf Basis des Kontostandes Ende September berechnet und am 15. Oktober veröffentlich wird, gilt der Stand Anfang August als wichtiger Indikator. Allerdings sind August und September Hochmonate der Solarstromproduktion, weshalb noch mit einem Abschmelzen des Milliardenpolsters gerechnet wird. Im Vorjahr rutschte das Konto auf ein Minus von über zwei Milliarden Euro, 2012 waren es sogar mehr als 2,5 Milliarden Euro Minus.

(dpa)
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