OECD-Studie Warum Deutschland für ausländische Fachkräfte unattraktiv ist

Berlin · Bei ausländischen Studierenden und Unternehmern kann Deutschland punkten. Bei Fachkräften kommt die Bundesrepublik nicht gut weg und landet im Ranking nur auf Platz 12.

 Eine Fachkraft arbeitet in einer Firma an einem Stahlsegment.

Eine Fachkraft arbeitet in einer Firma an einem Stahlsegment.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Deutschland ist für ausländische Fachkräfte im OECD-Vergleich nur ein mäßig attraktives Ziel - punktet aber beim Studium und für Unternehmer. Das ist das Ergebnis einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung, die am Mittwoch vorgestellt wurde. Demnach rangiert Deutschland beim Studium unter den besten drei Ländern - im OECD-weiten Vergleich sind der Studie zufolge nur die Schweiz und Norwegen attraktiver.

Auch für Unternehmer ist die Bundesrepublik im Vergleich der 36 OECD-Länder ein attraktives Ziel und gehört hier zu den besten sechs Ländern. Bessere Bedingungen gibt es demnach in Kanada und Neuseeland sowie auch in der Schweiz und den skandinavischen Ländern Schweden und Norwegen.

Nur auf den zwölften Platz kam Deutschland hingegen bei der Attraktivität für ausländische Fachkräfte, die mindestens einen Masterabschluss haben. Besonders attraktiv sind hier Australien, Schweden, die Schweiz, Neuseeland und Kanada. Sie böten vor allem "günstige Arbeitsmarktbedingungen". Einer der Gründe für das schlechte Abschneiden Deutschlands sei, dass ausländische Abschlüsse "auf dem deutschen Arbeitsmarkt häufig stark abgewertet werden".

Angeschaut wurden für die Studie sieben Faktoren: berufliche Chancen, Einkommen und Steuern, Zukunftsaussichten, Möglichkeiten für Familienmitglieder, Kompetenzumfeld, Diversität und Lebensqualität. Außerdem wurde betrachtet, wie einfach ausländische Fachkräfte an ein Visum oder eine Aufenthaltsgenehmigung kommen. Dabei ist Deutschland der Studie zufolge aber auf einem der vorderen Plätze.

"Es ist erfreulich, dass Deutschland besonders für internationale Studierende gute Möglichkeiten bietet", erklärte Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung. "Wir brauchen aber auch kurz- und mittelfristig mehr Zuwanderung von bereits akademisch ausgebildeten Fachkräften, für die Deutschland leider nicht besonders attraktiv ist."

hcy/pw

(zim/AFP)
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