Düstere Aussichten für das zweite Halbjahr OECD erwartet Rezession in Deutschland

Berlin · Die Industriestaatengruppe OECD sagt Deutschland im zweiten Halbjahr eine Rezession voraus. Die Wirtschaft dürfte im dritten Quartal - auf das Jahr hochgerechnet - um 0,5 Prozent schrumpfen und im vierten Quartal um 0,8 Prozent.

Europas Krisenherde im Überblick
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Das teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Donnerstag in ihrem Zwischenbericht zum Wirtschaftsausblick der G7-Länder mit.

Nach üblicher Rechnung entspricht dies einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes im Sommer von mehr als 0,1 Prozent zum Vorquartal und zum Jahresende von etwa 0,2 Prozent. Zum Vergleich: Die Wirtschaft war Anfang 2012 noch um 0,5 Prozent gewachsen und im Frühjahr um 0,3 Prozent.

"Die globale Wirtschaft verliert an Fahrt, da wichtige Länder in Europa in eine Rezession rutschen, die jetzt weltweite Auswirkungen hat", erklärte die OECD. "Dies wird so weiter gehen, wenn die Entscheider es versäumen, die Hauptursache für die Verschlechterung anzugehen: die anhaltende Krise in der Euro-Zone", warnte OECD-Chefvolkswirt Pier Carlo Padoan.

Die Arbeitslosigkeit werde noch weiter steigen. Eine Erholung könne es nur geben, wenn der Währungsraum seine Probleme mit dem Bankensektor, der Fiskalpolitik und der Wettbewerbsfähigkeit löse.

Für Italien, das bereits tief in der Rezession steckt, rechnet die OECD mit einer beschleunigten Talfahrt bis Ende 2012. Für Frankreich seien die Aussichten etwas besser. Die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone werde im laufenden Quartal leicht schrumpfen, aber im Herbst wieder minimal zulegen.

Für die USA sagt die OECD trotz spürbarer Folgen durch die Euro-Krise Wachstum voraus. Die US-Wirtschaft dürfte im Sommer annualisiert um zwei Prozent wachsen und im vierten Quartal um 2,4 Prozent.

(REU)
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