Düsseldorf Nur zwei Frauen im Digital-Beirat des Landes

Düsseldorf · NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) ist sicher: "Die Digitalisierung ist kein Projekt für wenige, sondern Realität für alle." Legt man die These der Besetzung des Beirats Digitale Wirtschaft seines Hauses zugrunde, sieht man: Zumindest für Frauen gilt das noch nicht. Zwei Damen haben es in das 15-köpfige Gremium geschafft, damit sind rund 13 Prozent der Mitglieder weiblich, in der ersten und zweiten Auflage des Beirates sah die Quote auch nicht besser aus: 2014/15 waren drei von 27 Mitgliedern Frauen (elf Prozent), 2015/16 fünf von 26 (19 Prozent).

Zufrieden ist Tobias Kollmann, Digitalbeauftragter des NRW-Wirtschaftsministeriums und damit für die Zusammenstellung des Beirats zuständig, mit dem Ergebnis nicht: "Ich würde mich sehr freuen, wenn wir allgemein mehr weibliche Gründer und Führungskräfte im Bereich der Digitalisierung hätten", sagt Kollmann: "Hier kann und muss noch eine ganze Menge getan werden." Der Beirat könne aber letztlich auch nur den gesellschaftsspezifischen Stand in den Führungspositionen der eingeladenen Institutionen spiegeln. Kollmann fordert daher: "Wir müssen früh anfangen, also schon in den Schulen und Hochschulen, Frauen für den MINT-Bereich zu begeistern. Wenn die Basis dort nicht gelegt wird, wird es später umso schwieriger." MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

Auch Stefanie Kemp, Leiterin der IT-Governance bei einer RWE-Tochter und seit Beginn im Beirat, würde sich mehr weibliche Mitstreiter wünschen. Sie hat daher mit anderen Frauen in Düsseldorf ein Netzwerk für Gründerinnen ins Leben gerufen. "Wir wollen mehr Frauen motivieren, Gründer zu werden", sagt Kemp: "Es gibt schließlich keinen logischen Grund dafür, dass nur Männer gründen." Und langfristig sähe dann auch der Beirat anders aus.

(frin)
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