Kommentar Nur ein Etappen-Sieg

Kurz vor dem Fest durfte die Deutsche Bank ihr Weihnachtsgeschenk schon auspacken: Die US-Behörden verlangen nur sieben Milliarden Dollar an Buße und Entschädigung und für letztere hat die Bank auch noch fünf Jahre Zeit. Die zunächst geforderten 14 Milliarden hätte die Bank nicht stemmen können. Damit sind die Horrorszenarien vom Tisch, die Spekulationen über nötige Staatshilfe angeheizt hatten. Für einen kleinen Sekt mag das in Frankfurt reichen, die großen Schampus-Flaschen bleiben besser im Keller. Zu groß ist die Liste der Rechtsstreitigkeiten, die noch offen sind. Noch immer ist von einem Kulturwandel in der Bank nichts zu spüren, die jüngsten Aufsichtsrats-Kabalen und der Kampf von Ex-Chef Josef Ackermann um seine Boni zeigen dies. Bank-Chef John Cryan hat mit dem aktuellen Vergleich zweifellos einen Erfolg erzielt. Die Vorwärts-Strategie bleibt er weiter schuldig, was auch der Hickhack um die Postbank zeigt. Die Bank ist noch nicht aus dem Schneider.

Antje Höning

(RP)
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