Preisverleihung „Wirtschaft im Wandel“ Neun Ideen für eine bessere Welt

Düsseldorf · NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur hat bei der Preisverleihung vom RP-Wettbewerb „Wirtschaft im Wandel“ Unternehmen ausgezeichnet, die den Strukturwandel voranbringen. Den Sonderpreis erhielten die Miele-Geschäftsführer.

 Das sind die Preisträger vom Wettbewerb „Wirtschaft im Wandel“.

Das sind die Preisträger vom Wettbewerb „Wirtschaft im Wandel“.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Mona Neubaur kommt am Mittwochmittag gerade aus dem Wirtschaftsausschuss und muss bald weiter zur K-Messe, doch für die Preisverleihung von „Wirtschaft im Wandel“ nimmt sie sich Zeit. Für alle neun Sieger des Wettbewerbs hält die NRW-Wirtschaftsministerin (Grüne) im Konferenzzentrum der Rheinischen Post eine kurze Rede, lobt Leistung und Fortschritt der Unternehmen. „Es tut gut, sich mit den Mutigen auseinanderzusetzen, die den Strukturwandel vorantreiben“, sagt sie. Gewonnen haben drei Start-ups, vier Handwerksbetriebe und kleine Unternehmen sowie zwei Mittelständler und Konzerne aus NRW. Den Sonderpreis NRWandler erhielten Markus Miele und Reinhard Zinkann, geschäftsführende Gesellschafter bei Miele.

Die waren ziemlich überrascht von dem Preis, wussten sie doch zuvor gar nichts von ihrer Nominierung. Anders als die neun Sieger-Unternehmen hatten sie sich nicht selbst beworben, sondern waren – wie üblich – von unserer Redaktion vorgeschlagen worden. Neubaur jedenfalls war voll des Lobes für das milliardenschwere Familienunternehmen: „Es ist beeindruckend, wie Sie sich mit einem hochpreisigen Produkt von hervorragender Qualität gegen alle Widerstände durchgesetzt haben“, sagte sie. Eine Miele-Waschmaschine sei darauf ausgelegt, ein ganzes Leben zu halten – und funktioniere wahrscheinlich sogar drei Leben lang, scherzte sie. „Wir fühlen uns sehr geehrt – auch wegen der sehr wertschätzenden Worte von Mona Neubaur“, sagte Markus Miele später. Und Reinhard Zinkann bedankte sich auch bei den rund 23.000 Mitarbeitenden weltweit, die jeden Tag dabei halfen, den hohen Anspruch mit Leben zu füllen. Der Preis sei Ansporn, in diesem Sinne weiterzumachen.

Bereits zum fünften Mal wurde „Wirtschaft im Wandel“ von der Rheinischen Post, der Initiative „Deutschland - Land der Ideen“ und dem General-Anzeiger Bonn ausgerichtet. Die Jury des Wettbewerbs sucht alle zwei Jahre Unternehmen, die beispielhaft für den Wandel der Wirtschaft in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland stehen. Unterstützt wurde „Wirtschaft im Wandel“ in diesem Jahr von  der Deutschen Bank, PricewaterhouseCoopers, Kienbaum, RWE und der Zurich Gruppe Deutschland.

In der Kategorie Start-ups nahmen die Gründer Carola Petri von Corevas aus Grevenbroich, Dirk Wessendorf von Illucens aus Ahaus und Florian Meyer-Delpho von Installion aus Köln die Preise entgegen. „Wir fühlen uns bestätigt, dass wir das Richtige tun“, sagte Petri, die mit ihrem Mann Guenter Huhle und ihrem Sohn Viktor Emergency Eye entwickelt hat – eine Technologie, mit der Notrufstellen Anrufer orten, mit ihnen chatten und Bilder versenden können.

Für die Handwerksbetriebe und kleinen Unternehmen kamen Peter Küpper, Vera Küpper-Racke und Michael Brodziak von der Josef Küpper Söhne GmbH aus Bonn, Stephan Nahmer von SBRS aus Dinslaken, Manfred Verweyen von der Bäckerei Verweyen aus Ahaus und Tashin Dag von Papacks Sales aus Köln auf die Bühne. Bei ihrer Rede für SBRS zeigte sich Neubaur selbstkritisch: „Wenn es darum geht, Flächen für E-Ladesäulen zur Verfügung zu stellen, müssen wir besser werden“, sagte sie. „Das geht auch in meine eigene Richtung. Umso besser, dass Sie da schon aktiv sind.“

Bei den Mittelständlern und Konzernen rief die NRW-Wirtschaftsministerin Klaus Schäfer, CEO von Covestro in Leverkusen, und Tobias Vogel, Geschäftsführer bei Igus in Köln, zu sich auf die Bühne. Sie lobte Covestro fürs nachhaltige Wirtschaften und Igus für die starke digitale Ausrichtung des Unternehmens. Beide Konzerne trügen mit ihren Visionen zum Strukturwandel in der NRW-Wirtschaft bei.

 Markus Miele (links) und Reinhard Zinkann (rechts) mit NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur.

Markus Miele (links) und Reinhard Zinkann (rechts) mit NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur.

Foto: Bretz, Andreas (abr)
 Wirtschaft im Wandel

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Foto: RP

Und wenn die Preisträger bei der Verleihung sogar neue Geschäftsideen entwickeln, muss das Treffen für alle Seiten produktiv gewesen sein. Bäcker Manfred Verweyen und Illucens-Gründer Dirk Wessendorf, beide aus Ahaus, berieten am Rande der Veranstaltung über Brot aus Insektenmehl. „Das könnten wir gemeinsam umsetzen“, sagte Wessendorf. „Es wäre sehr eiweißhaltig und nahrhaft.“ Und die Insekten würde man nicht rausschmecken – das könne er versichern. Irgendwann würde das für alle normal. Ein Produkt der Zukunft eben.

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