CO2-Emmissionen NRW übertrifft sein Klimaziel

Düsseldorf · Im vergangenen Jahr hat das Land gegenüber dem Referenjahr 1990 insgesamt 38 Prozent an Treibhausgasen eingespart. Die Umweltorganisation BUND NRW verlangt dennoch mehr Engagement bei den erneuerbaren Energien. Der Kohleausstieg müsse schneller kommen, der Ausbau der Erneuerbaren schneller vorangetrieben werden.

 Ein Braunkohlebagger im Tagebau Garzweiler. Im Hintergrund Windräder zu sehen.

Ein Braunkohlebagger im Tagebau Garzweiler. Im Hintergrund Windräder zu sehen.

Foto: dpa/Federico Gambarini

(maxi) Das Land NRW hat nach Worten von Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) seine angepeilten Einsparungen beim Klimaschutz deutlich übertroffen. Das belegten aktuelle Daten des Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz. Demnach habe die Einsparung von CO2 gegenüber dem Referenzjahr 1990 minus 29 Prozent betragen. Laut vorläufigen Daten habe der Rückgang im vergangenen Jahr sogar minus 38 Prozent betragen. Damit sei man sogar oberhalb des Bundeswertes von minus 35,2 Prozent, sagte Pinkwart: „Wir sind auf dem absolut richtigen Weg. Der Klimaschutz erreichr eine neue Dimension.“

Die Energiewirtschaft habe von 2018 auf 2019 ein Minus von etwa 21 Prozent geschafft. Ursächlich hierfür seien der erhebliche Rückgang der Kohleverstromung bei gleichzeitigem Aufstocken der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien.

Trotz dieser positiven Entwicklung übte der BUND NRW Kritik an der Landesregierung: „Der Minister rühmt sich CO2-Einsparungen, die nichts mit gutem Regierungshandeln zu tun haben, sondern rein marktgetrieben sind“, sagte der Geschäftsleiter Dirk Jansen unserer Redaktion. „Herr Pinkwart profitiert von den nicht sehr ambitionierten Entscheidungen der rot-grünen Vorgängerregierung.“ Jansen warnte, wenn die klimapolitischen Ziele von Paris überhaupt noch erreicht werden sollten, müsse die Regierung von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) mehr tun. „RWE plant allein in den Tagebauen Hambach und Garzweiler den Abbau von mehr als 800 Millionen Tonnen Braunkohle bis 2038, das DIW hat aber vorgerechnet, dass allenfalls 280 Millionen Tonnen noch verstromt werden dürften, wenn man es denn mit Paris ehrlich meint“, sagte Janesen.

Zugleich kritisierte er den schleppenden Ausbau bei den erneuerbaren Energien. „Das Lastpferd der Energiewende wäre die Onshore-Windkraft, aber da ist der Ausbau unter Minister Pinkwart ja geradezu zum Erliegen gekommen.“ Auch von der Fotovoltaik-Offensive für Dächer und Freiflächen höre man bislang nichts Überzeugendes, so der BUND-Vertreter.

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