Düsseldorf NRW im Gründer-Ranking Letzter

Düsseldorf · Viele Start-ups sind unzufrieden mit der rot-grünen Landesregierung.

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegen oft Welten: Im Januar kündigte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft an, NRW zum "place to be" der digitalen Wirtschaft machen zu wollen. Aus Sicht der Gründerszene kommt Rot-Grün jedoch kaum vom Fleck: Start-up-Unternehmer geben der Regierung wie im Vorjahr die Note "ausreichend", wenn es um die Förderung des Lands als Gründerstandort geht.

Das geht aus dem Deutschen Start-up-Monitor hervor, der unserer Redaktion exklusiv vorliegt. Besonders bitter an der Umfrage des Bundesverbands Deutsche Start-ups und der Beratung KPMG: Außer in Rheinland-Pfalz geben Gründer ihrer Regierung nirgendwo sonst so schlechte Noten wie hier. Deutlich besser läuft es offenbar in Sachsen: Das Bundesland, das 2014 auf dem sechsten Platz landete, verbesserte sich von 3,8 auf 2,9 und ist nun Spitzenreiter vor Berlin und Bayern.

Einziger Lichtblick: Rundet man die Zahlen nicht auf oder ab, haben sich diese leicht verbessert: Im Vorjahr bekam NRW von Gründern die Note 4,2. In diesem Jahr geben sie dem Land immerhin eine 3,9.

Zufrieden kann die Landesregierung damit jedoch nicht sein - zumal die Gefahr besteht, dass viele junge Unternehmen dem Bundesland den Rücken kehren und lieber nach Hamburg oder Berlin gehen. So denken laut einer aktuellen Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom momentan 36 Prozent der Start-ups in NRW über einen Umzug nach. Bundesweit liegt die Zahl nur bei 22 Prozent. Das zeigt, dass auch die Kommunen über ihre Standortpolitik nachdenken müssen. Denn egal ob ein Unternehmen nach Hamburg, Berlin oder am Ende nur in eine andere NRW-Stadt abwandert - es bleibt am Ende immer die Frage offen, warum es am aktuellen Standort nicht ausreichend Perspektiven gesehen hat.

(frin)
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