Kommentar Nötige Nachhilfe für die Wirtschaft

Beim Thema Manager-Vergütung stimmen Stammtisch und Ordnungspolitiker ausnahmsweise überein: Die Selbstregulierung der Wirtschaft funktioniert nicht. Dass ein Manager wie Novartis-Chef Daniel Vasella ursprünglich eine Abfindung von 58 Millionen Euro bekommen sollte, ließ ebenso an den Kontrolleuren zweifeln wie die Entlohnung von Volkswagen-Chef Martin Winterkorn.

14 Millionen Euro verdiente er im Jahr 2012. War er etwa drei mal produktiver als Bayer-Chef Dekkers? Nicht der Wettbewerb, sondern ein Kartell von Aufsichtsräten bestimmte bisher über die Saläre der Top-Manager. Künftig sollen nach dem Willen von Schwarz-Rot die Eigentümer entscheiden. Gut so. Die RWE-Hauptversammlung hätte es kaum genehmigt, dass ein Jürgen Großmann so viel verdient wie alle übrigen RWE-Vorstände zusammen. Doch so richtig traut die Koalition den Aktionären dann doch nicht. Daher will sie den Aufsichtsrat verpflichten, eine Obergrenze für die Spreizung einzuziehen. Das ist planwirtschaftlich und greift die Tarifautonomie an. Bei der Metro etwa ist die Spreizung so hoch, weil die Arbeitnehmer im Vergleich zu anderen Branchen wenig verdienen – und nicht weil der Chef so viel bekommt. Weg mit diesem Passus aus dem Koalitionsvertrag. anh

(RP)
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