Berlin Noch-Wirtschaftsminister prognostiziert Jobrekord

Berlin · Noch-Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) erwartet einen neuen Jobrekord: Die Zahl der Erwerbstätigen werde 2017 um weitere 320.000 auf dann 43,82 Millionen steigen, sagte Gabriel gestern bei der Vorlage des Jahreswirtschaftsberichts. Die Arbeitslosenquote werde sich bei sechs Prozent stabilisieren. Die Lohnquote werde weiter steigen, viele Menschen würden 2017 mehr verdienen.

Die deutsche Wirtschaft werde 2017 um 1,4 Prozent zulegen. 2016 war die Wirtschaftsleistung noch um 1,9 Prozent gestiegen. Der Rückgang in diesem Jahr lasse sich zum großen Teil auf eine geringere Zahl von Arbeitstagen zurückführen. Bereinigt um diesen Effekt betrage das Konjunkturplus 1,6 Prozent. Der von internationalen Partnern und der EU oft kritisierte Leistungsbilanzüberschuss Deutschlands wird laut Gabriel etwas sinken - aufgrund merklich steigender Importe und nur moderat wachsender Exporte: "Das wird die Europäische Kommission und die OECD freuen." Protektionismus der neuen US-Regierung sei der falsche Weg, um Wohlstand für alle zu schaffen, warnte Gabriel. Es gebe keinen Grund für Panik oder gar Unterwürfigkeit, sagte Gabriel. Der scheidende Wirtschaftsminister bekräftigte seine Forderung nach mehr öffentlichen Investitionen. Allerdings konnte die SPD gegen den Willen der Union nicht durchsetzen, dass der Etatüberschuss aus dem Jahr 2016 von 6,2 Milliarden Euro für Investitionen verwendet wird. Er soll stattdessen in die Rücklage zur Finanzierung der Flüchtlingsversorgung fließen, die damit auf knapp 19 Milliarden Euro anwächst, wie es in Koalitionskreisen hieß.

(mar)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort