Düsseldorf Neuer Immobilien-Atlas für NRW

Düsseldorf · Mit der zweiten Auflage ihres "Wohnungsmarktreportes" legt die LEG erneut die präziseste und umfassendste Studie über Miet- und Kaufpreise in NRW vor. Er beschreibt nicht nur die großen Trends, sondern gibt auch bis auf die Postleitzahl genau Auskunft über die Nachbarschaft.

Wegen der niedrigen Kreditzinsen und der wechselhaften Entwicklung anderer Geldanlagen sind die Preise für Immobilien in NRW fast zwei Jahre lang stark gestiegen. Jetzt zeichnet sich Entspannung ab: "Der Markt für Eigentumswohnungen ist im Schnitt schwächer geworden", sagte LEG-Chef Thomas Hegel gestern bei der Vorstellung des neuen "Wohnungsmarktreports NRW", für den das Immobilienunternehmen alle 54 Städte und Kreise des Landes bis auf die Postleitzahl genau unter die Lupe genommen hat.

"Landesweit nahm die Bereitschaft ab, hohe Mieten zu zahlen. Gleichzeitig zogen die Preise im unteren Segment spürbar an", heißt es in dem Bericht. Klartext: Das ganz Billige wird teurer, das ganz Teure wird billiger. In Düsseldorf zum Beispiel sind die Mieten für Top-Objekte im vergangenen Jahr um 9,1 Prozent gefallen – kosten kalt aber immer noch im Schnitt 12,92 pro Quadratmeter und Monat. So viel Miete zahlt sonst niemand im Land. Während die Geldbeutel der Wohlhabenden also geschont werden, müssen Geringverdiener mehr Geld fürs Wohnen ausgeben. Wiederum fällt Düsseldorf auf: In der Landeshauptstadt legten die Mieten im preiswertesten Segment im vergangenen Jahr um 11,9 Prozent auf 5,80 Euro pro Monat und Quadratmeter zu. Merklich teurer wurden günstige Wohnungen auch in Mönchengladbach (plus 5,9 Prozent) und in Krefeld (plus 4,4 Prozent).

Zwischen dem Top- und dem Spar-Segment spreizt sich weiterhin die gewohnte Schere: Während Immobilienpreise und Mieten entlang der Rheinschiene (Düsseldorf, Köln, Bonn) und vor allem in Münster (Hegel: "Der heimliche Star des Landes") im Schnitt robust bis angespannt bleiben, drückt der Bevölkerungsrückgang im ländlichen Raum weiter auf die Preise. Zu den Qualitätsmerkmalen des "LEG-Wohnungsmarktreports" gehört, dass er auch die wichtigsten Einflussgrößen für Kaufpreis- und Mietentwicklungen standortscharf ausweist. Was interessante Fakten sichtbar macht:

Reichtum Die Aachener Stadtteile Rothe Erde und Forst sind die ärmste Region in NRW. Kaufkraft pro Kopf und Monat im Schnitt: 2288 Euro. Zum Vergleich Düsseldorf: 6428 Euro.

Wohnungsgröße Im Kreis Düren leisten sich die Bürger mit durchschnittlich 90 Quadratmetern die größten Wohnungen. Die durchschnittlich kleinsten Wohnungen sind in Bochum (55 Quadratmeter) und Duisburg-Wedau (58).

Mietsteigerung Am stärksten sind die Mieten in der Düsseldorfer Karlstadt (plus 17,8 Prozent) gestiegen. Am stärksten gesunken in Aachen-Laurensberg (minus 16,4 Prozent).

Bevölkerungswachstum Am stärksten wachsen die Städte Bonn (plus 5,8 Prozent), Aachen (plus 5,7) und Münster (plus 3,7). Am stärksten schrumpfen Gelsenkirchen (minus 6,8 Prozent), Remscheid (minus 6,6) und Hagen (minus 6,4).

Leerstand Die meisten leeren Wohnungen gibt es im Hochsauerlandkreis (Quote 15,6 Prozent). In diversen Stadtteilen von Bochum, Leverkusen, Köln und Münster gibt es kaum noch freie Wohnungen.

(RP)
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