Hamburger NDR-Funkhauschefin unter Druck Nächster Vorwurf von Vetternwirtschaft im öffentlichen Rundfunk

Hamburg · Die Reihe von Skandalen und Vorwürfen reißt nicht ab: Nach Vorwürfen politischer Einflussnahme leitender Redakteure im NDR-Funkhaus Schleswig-Holstein steht nun auch die Direktorin des Landesfunkhauses Hamburg in der Kritik.

 Das NDR-Logo an der Einfahrt zum Landesfunkhaus Schleswig-Holstein (Symbolbild).

Das NDR-Logo an der Einfahrt zum Landesfunkhaus Schleswig-Holstein (Symbolbild).

Foto: dpa/Axel Heimken

„Business Insider“ berichtete, die ältere Tochter von Sabine Rossbach habe als Inhaberin einer PR-Agentur jahrelang ihre Kunden in NDR-Programmen platzieren können. Eine andere Tochter der Direktorin habe eine begehrte Festanstellung im Sender zugeschoben bekommen.

Der NDR erklärte auf Anfrage, dass die Stelle an Rossbachs jüngere Tochter ordentlich vergeben worden sei. Die Berichterstattung über Veranstaltungen der PR-Agentur „Hesse & Hallermann“ sei sowohl Gegenstand einer internen Revisionsprüfung als auch Gegenstand einer Prüfung durch die Anti-Korruptionsbeauftragte des NDR. Letztlich entscheide die Redaktion, was am Ende zu sehen sei, hieß es in einer Stellungnahme.

Der NDR meldete am Sonntag, dass Redaktionsmitglieder des „Hamburg Journal“ dem widersprechen. „Den NDR Reportern liegen E-Mails von Sabine Rossbach vor. Mit den Anmerkungen 'Sollten wir haben' und 'Mit der Bitte um Berichterstattung' hatte sie das Themenangebot der PR-Agentur ihrer Tochter an die Redaktion weitergeleitet“, heißt es in dem NDR-Bericht.

Sabine Rossbach habe die Vorwürfe zurückgewiesen, heißt es weiter. Die Direktorin des Landesfunkhauses Hamburg befinde sich zurzeit im Urlaub, wolle aber vorzeitig zurückkehren.

(felt/epd)
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