Nach Covid-19-Ausbruch Arbeitsminister Heil will Schlachthöfe stärker kontrollieren

Berlin · Arbeitsminister Hubertus Heil reagiert auf die jüngsten Meldungen mangelnder Hygiene in Schlachtbetrieben. Der SPD-Politiker kündigt für die Sitzung des Corona-Kabinetts an diesem Montag ein Maßnahmenpaket an.

 Halbe Schweine hängen in einem Schlachthof an Haken (Archiv).

Halbe Schweine hängen in einem Schlachthof an Haken (Archiv).

Foto: dpa/Mohssen Assanimoghaddam

Nach dem Ausbruch der Lungenkrankheit Covid-19 in mehreren deutschen Schlachthöfen will Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) die Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie verbessern und die Unternehmen schärfer kontrollieren. „Corona weist uns auf schmerzhafte Weise auf Missstände hin, die es auch schon vor der Pandemie gegeben hat“, sagte Heil unserer Redaktion. „Die massenhaften Infektionen in der Fleischindustrie zeigen das überdeutlich.“

An diesem Montag will der Minister im Corona-Kabinett der Bundesregierung ein Maßnahmenpaket vorlegen. „Es geht um Arbeits- und Gesundheitsschutz in Unterkünften, während des Transports und am Arbeitsplatz“, sagte Heil vorab. Nicht zuletzt gehe es aber auch um Maßnahmen gegen die Ausbeutung von Beschäftigten. „Deshalb müssen wir jetzt unternehmerische Verantwortung stärken, die Kontrollen verschärfen und den arbeitsrechtlichen Rahmen verändern.“

Seit Jahren steht die Fleischindustrie wegen Dumpinglöhnen und schlechter Hygiene in der Kritik. Die Belegschaften mehrerer Schlachthöfe in Coesfeld und Oer-Erkenschwick (NRW) sowie Bad Bram­stedt in Schleswig-Holstein waren zuletzt von einem Ausbruch der durch das Coronavirus ausgelösten Krankheit betroffen. Die Grünen fordern unter anderem einen Mindestpreis für Tierprodukte und ein Verbot von Werkverträgen über Subunternehmen.

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