München Munich Re: Milliardenverlust durch Hurrikans

München · ) Beim weltgrößten Rückversicherer Munich Re haben die Wirbelstürme in Übersee hohe Belastungen in der Erfolgsrechnung ausgelöst. Die drei Hurrikans "Harvey", "Irma" und "Maria" kosten den Konzern nach den bisherigen Schätzungen etwa 2,7 Milliarden Euro. Einschließlich der Belastungen aus dem Erdbeben in Mexiko muss der Rückversicherer für die großen Naturkatastrophen in dieses Jahr etwa 3,2 Milliarden Euro zahlen.

Die Muttergesellschaft des Düsseldorfer Versicherers Ergo stürzt durch die Milliardenlasten tief in die roten Zahlen. Für das dritte Quartal wird sie voraussichtlich einen Verlust von 1,4 Milliarden Euro ausweisen. Das liegt nach Angaben des Unternehmens aber auch an einem "erwartet geringen positiven Ergebnisbeitrag der Ergo". Zahlen zu Ergo wurden aber nicht genannt.

Und für das Gesamtjahr wird am Ende vermutlich nur ein bescheidenes Plus übrigbleiben. Von einem "kleinen Gewinn" hat Finanzvorstand Jörg Schneider gestern gesprochen, und auch diese Prognose steht natürlich unter dem Vorbehalt, dass die Munich Re in den letzten drei Monaten des Jahres von gravierenden Lasten verschont bleibt. Schon nach den beiden Wirbelstürmen in den Vereinigten Staaten hatte die Munich Re gewarnt, dass der Gewinn deutlich kleiner ausfallen werde als ursprünglich geplant. Dann kam der Hurrikan in der Karibik dazu, der auch die neuen Planungen des Versicherers zunichte machte.

Nach Schätzungen des Unternehmens könnte 2017 nach 2005 und 2011 das dritte Jahr werden, in dem die versicherten Schäden durch Naturkatastrophen 100 Milliarden Dollar überschreiten. Abgesehen davon leidet die Munich Re seit Jahren unter Gewinnrückgängen, hauptsächlich verursacht durch den Preiskampf im Rückversicherungsgeschäft und die Null-Zins-Politik der EZB.

Vorstandschef Joachim Wenning und seine Kollegen hoffen, dass nach der diesjährigen Wirbelsturmsaison die Preise in der Rückversicherungsbranche wieder steigen. In den vergangenen Jahren ist diese Hoffnung allerdings regelmäßig enttäuscht worden. Auch andere große Rückversicherer sind hart getroffen: Die Swiss Re und die Hannover Rück haben ihre Gewinnprognosen ebenfalls heruntergesetzt. Die Hoffnung hält sich also in Grenzen.

(gw/rtr)
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