SPD-Chef fordert Umdenken Müntefering: Einstellungen statt Überstunden

Berlin (rpo). Franz Müntefering ruft die Unternehmen zu einem Umdenken in der Personalpolitik auf. Der SPD-Vorsitzende fordert: Die Betriebe sollten im neuen Jahr die Zahl der Überstunden reduzieren und statt dessen zusätzliche Arbeitskräfte einstellen.

Dies sagte Müntefering der "Welt am Sonntag". Die Menschen in Deutschland leisteten Überstunden in einer Größenordnung von einer Million Arbeitsplätzen. "Einige Hunderttausend Überstunden weniger könnten es schon sein", mahnte der SPD-Chef. Die tatsächliche Arbeitszeit im Westen liege längst über 40 Wochenstunden, im Osten sogar bei über 42 Wochenstunden.

Müntefering fügte hinzu, in Deutschland mangele es nicht an Arbeit. Die Beschäftigungspotenziale würden nur nicht richtig ausgenutzt. "Es kann doch nicht sein, dass wir 20 000 Pflegerinnen und Pfleger aus anderen Ländern holen müssen", verdeutlichte der SPD-Vorsitzende. Zudem mache Schwarzarbeit 18 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. "Da gehen riesige Summen am Finanzminister und den Sozialversicherungen vorbei", unterstrich der SPD-Chef.

Müntefering stellte klar, dass die in Deutschland verfügbare Arbeit von den in Deutschland lebenden Menschen gemacht werden müsse. Das gelte auch für Tätigkeiten wie Spargelstechen und Äpfelpflücken. Dann sei das von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) formulierte Ziel erreichbar, die Zahl der Arbeitslosen zu halbieren.

(afp)
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