Augsburg Münchner Finanzinvestor will Weltbild übernehmen

Augsburg · Nach wochenlanger Suche ist ein Investor für den insolventen Weltbild-Konzern gefunden. Die Münchner Investment-Firma Paragon solle Mehrheitsgesellschafter der insolventen Verlagsgruppe werden, hieß es aus Verhandlungskreisen. Ein entsprechender Vorvertrag sei bereits mit Weltbild-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz unterzeichnet worden. Geiwitz wollte sich gestern nicht äußern, kündigte aber für heute an, Belegschaft und Öffentlichkeit zu informieren.

Paragon Partners GmbH ist eine private Investmentgesellschaft, die sich bei mittelständischen Unternehmen im deutschsprachigen Raum engagiert. Unter anderem ist der Finanzinvestor 2004 beim Motorrad-Ausrüster Polo eingestiegen.

Ziel des Einstiegs von Paragon sei es, Weltbild mit sämtlichen Betriebsteilen als Ganzes fortzuführen - also auch mit dem Filialgeschäft sowie den Auslandsgesellschaften in der Schweiz und Österreich, hieß es in den Verhandlungskreisen weiter. Zusammen mit Geiwitz soll die Sanierung vorangebracht und Weltbild wieder auf einen stabilen Kurs zurückgeführt werden.

Die bislang der katholischen Kirche gehörende Verlagsgruppe Weltbild hatte im Januar Insolvenz angemeldet. Später war bekanntgeworden, dass das Unternehmen fast jede vierte seiner bislang 220 Filialen schließen wird. Allein in den Buchhandlungen sollen 293 der rund 1300 Mitarbeiter ihre Jobs verlieren. Konzernweit soll die Zahl der Mitarbeiter von 6300 auf 2200 sinken. Ende April war das Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung eröffnet worden, das eine Sanierung ermöglichen soll.

(dpa/kna)
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